Seine Bar in der kleinen Ortschaft Santa Maria GR im Val Müstair steht im Guinness-Buch der Rekorde: Darauf ist der Deutsche Gunter Sommer (50) stolz, er besitzt die offiziell kleinste Whiskybar der Welt. Doch Sommer hat Riesenärger: «Ich werde terrorisiert», sagt der Whisky-Spezialist. «Es ist so schlimm geworden, dass ich mittlerweile Angst habe muss um meine Tochter.»
In der Nacht auf Sonntag schlagen die Vandalen wieder zu. «Kurz nach ein Uhr verabschiedete ich den letzten Gast. Dann entdeckte ich den Schaden: Jemand hat meinen schönen Chrysler übel zugerichtet.» Die Motorhaube, die Seitentür mit Whiskybar-Logo, sogar die Rücklichter: Alles ist zerkratzt! «Und das direkt vor der Bar!»
Die Täter haben es auf Sommer und seine Bar abgesehen. «Angefangen hat es im vergangenen November. Mit eingeschlagenen Vitrinen.
Hinter dem Terror stand damals eine Einheimische (37). Sommer hat ihr Hausverbot in der Bar erteilt. «Ihr Scheissdeutschen solltet wieder abhauen! Ihr werdet noch sehen, was passieren wird!», rief sie da.
Sie rächte sich mit einem Hammer, einem Messer und Whiskyflaschen: «Die Reifen meines Ami-Trucks waren zerstochen. Die Scheiben des Whisky-Museums, meiner Vitrinen und meiner Autos waren kaputt. Darunter ein hergerichteter Renault Alpine. Für den gibt es keine Ersatzteile mehr.»
Sommer klagt an: «Es geht wohl um Fremdenhass und um Neid. Ich werde geplagt, weil ich Deutscher bin. Ich bin seit fast zehn Jahren in Santa Maria. Ich habe mir mit viel Fleiss alles selber aufgebaut. Ich bin wohl zu erfolgreich.»
Per Strafbefehl wurde die Frau im März zu 120 Tagessätzen à 90 Franken bedingt verurteilt. Ob sie auch hinter der neusten Attacke steht, ist noch unklar. Mit einem Flugblatt sucht Sommer Zeugen. Und er hat Anzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung, Drohung und Nötigung eingereicht.