Forscher der Universität Zürich haben eine alarmierende Entdeckung gemacht: Eine überaus resistente Form der Geschlechtskrankheit Syphilis. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Superbug. Ein Super-Erreger, der durch Anpassung gegen gewisse Formen von Antibiotika resistent wurde.
Syphilis plagt die Menschheit schon seit fast 500 Jahren. Durch die Entdeckung des Antibiotikums Penicillin in der Mitte des 20. Jahrhunderts konnte die Zahl der Syphiliskranken jedoch stark reduziert werden. In den letzten Jahrzehnten haben Infektionsfälle aber wieder zugenommen.
Penicillin immer noch wirksam
Die Zürcher Forscher wollten herausfinden, wieso das so ist. Dafür haben sie einen Syphilis-Stammbaum rekonstruiert und so den Superbug entdeckt. Beunruhigend ist, dass dieser aggressive Syphilis-Stamm eine hohe Resistenz gegen Azithromycin hat – ein Antibiotikum, das gegen Geschlechtskrankheiten eingesetzt wird.
«Die gute Nachricht ist, dass bisher keine Stämme entdeckt wurden, die gegen Penicillin resistent sind, der Erstlinientherapie gegen Syphilis», sagt die Erstautorin der Studie, Natasha Arora. Die Zürich Studie wurde diese Woche in der renommierten Fachzeitschrift Nature publiziert.
Schützendes Schamhaar
Syphilis ist nicht die einzige Geschlechtskrankheit, die zunehmend in resistenteren Formen auftritt: Es gibt mittlerweile auch Superbugs von Krankheiten wie Gonorrhoe und Chlamydien.
Neben der Verhütung beim Sex gibt es aber eine einfache Methode, um sich vor Infektionen im Genitalbereich besser zu schützen: Kalifornische Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die sich ihrer Schamhaare entledigen, viel eher Geschlechtskrankheiten einfangen als solche, die es nicht tun. (vac)