Für den Tierschutz
Konsumenten würden 2 Franken für Milch zahlen

Tierschutz kostet und machen Produkte teurer. Gemäss einer Umfrage macht den Konsumenten dies wenig aus. Sie wären bereit, bis zu zwei Franken pro Liter Milch zu zahlen.
Publiziert: 17.09.2016 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:50 Uhr
Liebe Bauern, die Konsumenten würden für mehr Tierschutz auch mehr bezahlen.
Foto: GAETAN BALLY

Die Schweizer Konsumenten würden gemäss dem Geschäftsführer des Schweizer Tierschutzes (STS), Hansuli Huber, einen Milchpreis von zwei Franken pro Liter zahlen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass das Tierwohl stimme.

Der STS hat eine Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie viel den Leuten das Tierwohl eigentlich preislich wert ist, wie Huber in einem Interview des «Schweizer Bauern» vom Samstag sagte.

Es habe sich gezeigt, dass tatsächlich 82 Prozent der Konsumenten bereit wären, zwei Franken für die Milch zu bezahlen, wenn sie wüssten, dass die 50 zusätzlichen Rappen dem Bauern zugute kämen unter der Voraussetzung von fleissigem Weidegang und Auslauf fürs Rindvieh.

Diese 82 Prozent zeigten das Potenzial auf, zeigten, dass Goodwill da wäre, sagte Huber weiter. Dieses Potenzial müsste die Branche nun halt bearbeiten statt zu streiten oder nur Visionen und Worthülsen zu entwickeln.

Mehr zahlen für Tierschutz

Man müsste die Vorteile von Schweizer Milch und die dahinterliegende Tierhaltung besser verkaufen, so wie man es seit langem in der Geflügelbranche geschafft habe. Das Schweizer Ei aus tierfreundlicher Haltung sei ein Begriff. Die Menschen seien bereit, dafür zwei- bis dreimal soviel Geld auszugeben wie für Importeier, sagte Huber weiter.

Eine naturnahe und tierfreundliche Landwirtschaft dürfe auch etwas kosten, schliesslich gehe es nicht um weniger als um die Produktionsgrundlage der Bauern und die Lebensgrundlage aller Menschen in diesem Land.

Huber wies auch darauf hin, dass vor 30 Jahren der Liter Milch im Laden gleich viel kostete wie heute. Der Bauer bekomme heute aber nur noch die Hälfte des damaligen Produzentenpreises, müsse aber mehr leisten als damals. «Da stimmt doch etwas nicht", sagte Huber weiter. (SDA)

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