Er sprach übers Lachen – und wurde unfreiwillig selbst zur Lachnummer: Seit seinem Fernsehauftritt vom Sonntag sind Johann Schneider-Ammanns Kommunikationskünste in aller Munde.
Sogar die Amerikaner spotten über unseren Bundespräsidenten. «Awkwardly solemn» – unbehaglich ernst – sei seine Rede vom Sonntag gewesen, kommentierte die «Washington Post».
Wie konnten die Berater sowas durchwinken?
Dass es Schneider-Ammanns Auftritt sogar in die Klatschspalten jenseits des Atlantik geschafft hat, wirft alles andere als ein gutes Licht auf dessen Kommunikationsstab.
Unweigerlich drängt sich die Frage auf: Wie konnten seine Berater ein solches Video durchwinken?
Gestern nahm Schneider-Ammanns Entourage nun erstmals Stellung zum Vorfall: «Wir hätten strenger sein sollen», räumte eine Mitarbeiterin in einem Interview mit RTS ein.
«Wir spürten, dass es ein heikles Unterfangen werden könnte», fügte ein anderer Mitarbeiter an. Schliesslich sei das Thema Lachen für Politiker nie einfach.
Teleprompter statt Inhalt
Erschwerend sei wohl hinzugekommen, dass Schneider-Ammann die französische Sprache nicht perfekt beherrscht und sich daher mehr auf den Text, den er von einem Teleprompter ablesen musste, als auf dessen Inhalt konzentrierte.
Bis zum Medienrummel am Montag sei die Diskrepanz zwischen Inhalt und Form dann unbemerkt geblieben. Nun geloben die Berater Besserung: Man habe die Lektion gelernt und werde in Zukunft genauer hinsehen. (gr)