Der Entscheid der Sek Therwil sorgt für mächtig Kritik. Die Schule ist zwei muslimischen Schülern, die sich geweigert hatten, weiblichen Lehrpersonen die Hand zu geben, mit einem Kompromiss entgegengekommen. So müssen die Teenager im Gegensatz zu ihren Mitschülern weder Frauen- noch Männerhände schütteln.
Sogar Bundesrätin Sommaruga kritisiert den Händedruck-Dispens gegenüber «10vor10»: «So stelle ich mir Integration nicht vor».
Nun meldet sich der Rektor der Schule zu Wort – und verteidigt die umstrittene Vereinbarung. Man habe den Kompromiss in Absprache mit Schülern, Eltern, Lehrpersonen und Schulleitung getroffen, sagt Jürg Lauener im Interview mit BLICK (siehe Video oben). «Wir haben das Gespräch mit allen Beteiligten gesucht.» Die bei der Aussprache Anwesenden hätten sich gegenseitig angehörig und dann die mündliche Vereinbarung geschlossen.
MORE ABOUTZum Vorfall, der zur Sonderregelung führte, ist es laut Angaben Laueners bereits vergangenen November gekommen. Zwei Schüler hätten sich plötzlich unter Angabe religiöser Gründe geweigert, einer Lehrerin die Hand zu schütteln. «Das hat natürlich zu Diskussionen geführt», sagt Lauener. Weil sich die Lehrerin diskriminiert gefühlt habe, habe sie schliesslich die Schulleitung eingeschaltet.
Bis der Kanton ein entsprechendes Gutachten erstellt habe, werde man an der getroffenen Vereinbarung festhalten, sagt Lauener. Nur wenn das Bildungsdepartement zum Schluss komme, dass die Praxis der Sek Therwil nicht in Ordnung war, werde man die Vereinbarung überdenken. (lha)