Dichtestress nach Razzia
Gammelhaus-Obdachlose landeten im Pfuusbus

Der neue, grössere Pfuusbus von Obdachlosen-Pfarrer Ernst Sieber war in diesem Winter sehr gut besucht. Grund war nicht nur die Kälte.
Publiziert: 18.04.2017 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:08 Uhr
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Gammelhäuser an der Neufrankengasse, fotografiert am 2. Januar 2017 in Zürich.
Foto: Mirko Ries

Im November und im Januar ging die Stadt Zürich gegen die sogenannten Gammelhäuser vor. An der Neufrankengasse 6 und 14 im Zürcher Kreis 4 hatten Sozialhilfebezüger und Asylbewerber in zwei Wohnblöcken in unhaltbaren Zuständen gehaust (BLICK berichtete).

Der Besitzer, Multimillionär Peter S.* (50) aus Küsnacht ZH, wurde damals zusammen mit drei Angestellten vorübergehend festgenommen. In der Zwischenzeit hat die Stadt die Liegenschaften gekauft.

Auch wenn die Häuser vergammelt waren: Ihre Räumung hat die Situation vieler Randständiger verschlechtert. Zu spüren bekam dies in diesem Winter auch der Pfuusbus, die Notunterkunft von Pfarrer Ernst Sieber in Zürich, die am 15. November beim Zürcher Albisgüetli ihre Tore öffnete.

Pfarrer Ernst Sieber spricht in seinem neuen Pfuusbus im Albisgüetli. Der Bus öffnete am 15. November für ein halbes Jahr seine Türen.
Foto: Keystone

Der Bus sei in diesem Winter sehr gut besucht gewesen, sagt Walter von Arburg, Kommunikationsleiter der Sozialwerke Pfarrer Sieber zu Energy Zürich – auch wenn es draussen nicht so kalt war wie zum Beispiel im Januar. «Die Räumung der Gammelhäuser hat sicher dazu beigetragen, dass Leute von dort zu uns gekommen sind.» Insgesamt hätten in diesem Winter rund 4000 Obdachlose im Pfuusbus übernachtet. (bih)

*Name der Redaktion bekannt

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