Raub, Einbruch, Körperverletzung, Drogen
Der Schrecken von Hochdorf

Seit Jahren terrorisiert Ambroz B. (22) mit Komplizen die Bevölkerung. Jetzt steht die Anklage. Gehört so einer nicht ausgeschafft?
Publiziert: 19.02.2012 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:03 Uhr
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Von Marlene Kovacs und Antonia Sell

Er ist arbeitslos, ein Intensivtäter. Und die Justiz kann ihn nicht stoppen. Schon seit zwei Jahren versetzt Ambroz B.* (22) mit seinen Komplizen die 8600-Seelen-Gemeinde Hochdorf LU in Angst und Schrecken! Neun Seiten hat die Anklageschrift der Luzerner Staatsanwaltschaft. Ein Delikt reiht sich ans andere.

Auf das Konto von Ambroz B. gehen mehrfacher Raub, bandenmässiger Diebstahl, Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Hehlerei und Drogenkonsum. Insgesamt 15 Straf­taten begeht er mit seinen vier Kumpeln, den syrischen Brüdern Schiar (18) und Walid K.* (16), dem Kroaten Maks S.* (20) und dem Schweizer Sascha S.* (19), innert zwei Jahren .

Ein paar Beispiele aus dem Straftaten-Katalog des Serben.

- 13. Dezember 2009: Ambroz B. bricht mit zwei Komplizen in den Keller eines Mehrfamilienhauses ein.

- Anfang Januar 2010: Er klettert mit drei Kollegen durch das Dach in einen Denner und klaut Getränke.

- 2. Januar 2010: Er überfällt mit einem Kollegen einen Mann, stösst ihn brutal zu Boden, raubt sein Geld.

- 3. Januar 2010: Ambroz B. bricht mit zwei Freunden in den Keller eines Hauses ein und stiehlt Alkohol.

- 7. Januar 2010: Er überfällt mit einem Komplize einen Rentner. Sie treten ihn zu Boden, klauen ihm Geld. Am selben Tag wird Am­broz B. mit Marihuana erwischt.

- 4. April 2010: Er schlägt zwei junge Männer grundlos zusammen. Ambroz B. kommt das erste Mal für 17 Tage in U-Haft.

- 30. April 2010: Er verkauft den Schmuck, den ein Kollege von seiner Pflegemutter gestohlen hat. Wieder landet Ambroz für elf Monate im Knast.

- 2010/11: Er schleicht sich mit einem Komplizen in die Wohnung von Yvonne Achermann (78) ein und stiehlt ihr die Halskette, die sie von ihrem verstorbenen Ehemann bekam.

- 23. Juni 2011: Er bricht mit ­einem Komplizen in eine Wohnung ein und klaut Geld.

- 27. August 2011: Er entwendet ein Motorboot mit Esswaren und Getränken in Luzern und feiert eine Party.

- 8. September 2011: Ambroz B. bricht mit zwei Komplizen in die Dönerbude von Hasan Koca (34) ein (BLICK berichtete). Er kommt drei Monate in U-Haft.

Ganze drei Mal sitzt Ambroz B. in Untersuchungshaft. Die Anklageschrift zeigt die Hilflosigkeit der Justiz. Obwohl er die meisten seiner Straf­taten gesteht, kommt er immer wieder frei. Und wird gleich wieder rückfällig. Nichts kann ihn schrecken, niemand kann ihn stoppen.

Auch jetzt ist er zu Hause. BLICK hat ihn zur Rede gestellt. Ambroz B. tut die Taten als Jugendsünden ab: «Natürlich bereue ich, was ich getan habe. Ich versuche jetzt mein Leben zu ändern und einen Job zu finden.» An der Gerichtsverhandlung will er sich entschuldigen.

In Hochdorf sind die Menschen empört. Prügelopfer Marco V.* (21) traut seinem Peiniger nicht. «Ich glaube nicht, dass er die Tat bereut.» Und auch Dönerladen-Besitzer Hasan Koca zweifelt an seiner Reue: «Er ist mein Nachbar und hat es bis jetzt nicht geschafft, sich bei mir zu entschuldigen.»

Der Staatsanwalt fordert für den Intensivtäter eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten. Bei einer Verurteilung hätte Ambroz B. bereits mehr als ein Jahr abgesessen.

Reicht das aus? Von einer Gefängnisstrafe scheint er sich nicht einschüchtern zu lassen. Soll ein Täter wie Ambroz B. überhaupt hier bleiben dürfen? Der Türke Hasan Koca findet nicht. «Obwohl ich selbst auch Ausländer bin, finde ich sein Verhalten in der Schweiz absolut daneben. Jemand, der immer wieder straffällig wird, sollte ausgeschafft werden. Umgehend.»

*Namen der Redaktion bekannt

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