Probleme bei der Luftwaffe: Gleich mehrere Schweizer F/A-18-Kampfjets sind derzeit beschädigt. «Im Rahmen von regulären Überprüfungen wurden an einzelnen F/A-18 kleinere Ablösungen an den Flügeln festgestellt», sagt Armasuisse-Sprecher Kaj-Gunnar Sievert der «Zentralschweiz am Sonntag».
«Diese Ablösungen stehen in keinem Zusammenhang zur Flottenverfügbarkeit», ergänzt David Marquis von der Luftwaffe gegenüber Blick.ch. Man überprüfe zwar genau, ob diese Ablösungen zunehmen, das geschehe aber bei den regulären 50-Stunden-Kontrollen, die ohnehin vorgenommen werden müssten. Wegen dieser periodischen Kontrollen seien immer gewisse Jets auf dem Boden und andere «in der Flight Line».
Andere Quellen zeichnen ein weitaus düstereres Bild. Sie sprechen gegenüber dem Blatt von «gröberen Rissen» im Übergangsbereich zwischen Flügel und Rumpf – bei mindestens einem der Jets.
Übung in Nordschwenden schluckt Kapazitäten
Weil zudem acht der insgesamt 32 Flugzeuge derzeit an der multinationalen Übung «Arctic Challenge Exercise 2015» in Nordschweden teilnehmen, an der sich die Schweiz unter anderem mit den USA, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland beteiligt, sind laut der «Zentralschweiz am Sonntag» derzeit gerade noch einmal zwei F/A-18-Kampfjets zum Schutz des Schweizer Luftraums im Einsatz. Und das bekanntlich auch nur zu Bürozeiten.
Marquis widerspricht. Die Anzahl einsatzfähiger F/A-18 dürfe er zwar nicht nennen, sie liege aber «deutlich» über dem, was für den Luftraumschutz gemäss den Reglementen erforderlich sei. Zudem: «Würden die Jets aus Schweden dringend benötigt, wären sie spätestens innerhalb eines Tages zurück in der Schweiz.» Für ein derart schnelles Flugzeug sei das kein Ding der Unmöglichkeit.
«Das beweist, dass 32 F/A-18 nicht genügen», sagt hingegen SVP-Nationalrat Roland Borer. Und CVP-Ständerat Isidor Baumann ärgert sich, dass die Sicherheitspolitischen Kommissionen beider Räte diese Woche weder vom Verteidigungsdepartement noch von der Armeespitze über die Schäden an den Kampfjets informiert worden seien.
Erst im April hatte die Armee bei der Überprüfung der F-5-Tiger-Kampfjets an 16 der 36 regelmässig eingesetzten Fliegern Risse festgestellt. Daraufhin wurde die «Tiger»-Flotte um zehn Maschinen verkleinert, sechs F-5-Jets wurden repariert. «Bei den F/A-18- Kampfjets liegt der Fall anders», sagt Marquis. Die Ablösungen an den Flügeln seien «momentan nicht sicherheitsrelevant». (eg/lex)
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