Der Gründer des «Montreux Jazz Festival» lag nach einem Unfall im Koma
Claude Nobs ist tot

Die Welt trauert um den Gründer des Montreux-Jazz-Festival. Er starb 76-jährig nach einem Sturz auf der Langlauf-Loipe und Wochen im Koma.
Publiziert: 10.01.2013 um 23:09 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:59 Uhr
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Wäre am 4. Februar 77 Jahre alt geworden: Claude Nobs.
Foto: Steven Haberland/photoselection

Einer der ganz Grossen der Musikwelt ist nicht mehr: Am Donnerstag starb Claude Nobs im Lausanner Universitätsspital. Der Gründer des Montreux Jazz Festival stürzte an Heiligabend während einer Langlauf-Tour in Caux VD. Er ging noch selber nach Hause, wo sich sein Zustand aber rapid verschlechterte – Nobs fiel ins Koma.

Der 76-Jährige ist gestern im Universitätsspital Lausanne im Beisein seiner Familie und seiner Freunde «friedlich eingeschlafen». Dies teilte das Montreux Jazz Festival heute Nacht mit.

Als langjähriger Leiter des Festivals, das er vor fast 50 Jahren gegründet hatte, ist Nobs Musikern in aller Welt ein Begriff. Deep Purple erwähnten ihn in «Smoke On The Water» als «Funky Claude», der Song handelt vom Brand im Casino Montreux.

Nobs hatte das Montreux Jazz Festival 1967 zusammen mit dem Pianisten Géo Voumard und dem Journalisten René Langel und mit der Unterstützung des Chefs von Atlantic Records gegründet. Während fast eines halben Jahrhunderts hatte er die Leitung inne und führte die Veranstaltung zu internationaler Berühmtheit.

Im Laufe der Jahre präsentierte sich alles, was in der Musikszene Rang und Namen hatte, in Montreux. Stars wie Count Basie, Miles Davis, James Brown, Quincy Jones, Ray Charles, Eric Clapton, Prince, David Bowie, Bob Dylan, Gilberto Gil, B.B. King, Oscar Peterson, Nina Simone, Leonard Cohen, Santana oder Keith Jarett waren regelmässige Gäste beim Festival und im Chalet von Nobs.

Nobs hatte 2010 die operative Leitung des Montreux Jazz Festivals wegen Rückenproblemen an sein Team und seinen Nachfolger Mathieu Jaton abgegeben. Er behielt aber die strategische Leitung.

Claude Nobs wird im engsten Familienkreis beigesetzt, wie das Jazz-Festival gestern mitteilte. In Montreux und später in London und New York wird es Gedenkfeiern geben.

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