Berner Bankdirektor auf Korsika verschwunden
«Ein geliebter Vater wird vermisst!»

Daniel Perret-Gentil reiste für Wanderferien nach Korsika. Er kehrte nicht zurück. Was ist mit dem Bankdirektor aus dem Kanton Bern geschehen?
Publiziert: 16.07.2014 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:42 Uhr

Seit einer Woche fehlt von Daniel Perret-Gentil (57) jede Spur. Der Direktor der Clientis-Bankfiliale in Courtelary im Berner Jura ist nicht von seinen Wander-Ferien auf Korsika zurückgekehrt. Seine Familie sowie die Bank sind alarmiert.

Gestern machte das Finanzinstitut das Wegbleiben ihres Direktors in einer Medienmitteilung publik. Sie bittet um Hinweise, berichtet das «Journal du Jura». Die französische Polizei ermittelt ausserdem.

Auf Facebook formierte sich zudem eine Gruppe, die um Tipps von Korsika-Reisenden bittet. «Ein geliebter Vater wird vermisst», heisst es. «Helft uns, Daniel zu finden!» Hinter dem Aufruf steht unter anderem einer von drei Söhnen des Vermissten.

Sein letztes SMS

Der 57-jährige Daniel Perret-Gentil war nach Informationen seiner Verwandten am 5. Juli nach Korsika gereist, um eine Woche lang in den Bergen der Insel zu wandern. Weil das Wetter jedoch schlecht war, entschloss er sich am 10. Juli, die Tour abzubrechen und zurück nach Corte zu reisen. Dies teilte er mit einem SMS an seine Lebensgefährtin in der Schweiz mit.

Anschliessend versandte er eine zweite Nachricht, in der er schrieb, heil im Tal angekommen zu sein und nun ein Bier und eine Omelette zu geniessen. «Das ist das Letzte, was wir von ihm gehört haben», schreibt die Familie auf Facebook.

Die Kleider blieben im Hotel

Am Freitagabend soll er gesehen worden sein, wie er mit einer Mann in einem Hotel am Bahnhof von Vizzavona zu Abend gegessen habe. Er habe sein Handy daraufhin liegen gelassen und es am nächsten Morgen abgeholt, berichteten offenbar Zeugen. Am Samstag gegen 9 Uhr sei er gesehen worden, wie er den Zug Richtung Corte bestieg. Die Tasche mit seiner Kleidung habe Perret-Gentil jedoch nicht im Hotel in Corte abgeholt – den geplanten Rückflug von Ajacco in die Schweiz trat er nie an.

Stattdessen hätte das Handy Perret-Gentils tags darauf lokalisiert werden können. Es befand sich zu diesem Zeitpunkt offenbar in Aléria, einer Stadt rund 100 Kilometer von Ajacco entfernt. Danach wurde das Handy abgestellt oder der Akku ist leer. (lha)

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