Sommer in Bern: Touristen aus aller Welt besuchen die Bundesstadt und damit auch den Bärenpark. Doch in den kommenden Wochen werden sie dort eine Baustelle auffinden - ohne die Wappentiere. Finn, Björk und Ursina ziehen um, und zwar schon Anfang April.
Dass in Bern gebaut werden würde, war schon länger klar. Ein behindertengerechter Lift soll das steile Gelände besser erschliessen. Allerdings hätten diese Bauarbeiten an nur einer Seite des Parks stattfinden können, währenddem die Bären im Gehege bleiben.
Ein Welschlandjahr
Erst letzte Woche deckte allerdings der «Bund» auf, dass eine Mauer am Park saniert werden müsse. Laut Gemeinderat handelt es sich um Garantiearbeiten. Bei der Erstellung war der falsche Beton verwendet worden, er ist nicht frostbeständig. In ersten Plänen wollte die Stadt aus touristischen Gründen den Bau etappieren - Lift dieses Jahr, Mauer nächstes Jahr. Die Bären wären geblieben.
Tierpark-Direktor Bernd Schildger äusserte sich sofort kritisch: Er hatte bereits einen Ersatzplatz für die drei Tiere in der Hinterhand, im Jura Parc Vallorbe. Im Vordergrund stehe das Bärenwohl. Zwar sei die Baustelle sicher, doch der Lärm und der Betrieb würden die Bären belasten.
Auf diesen Plan greift der Berner Gemeinderat nun zurück, wie er heute Morgen bekannt gibt. Schon im April sollen Finn, Björk und Ursina nach Vallorbe VD umziehen - und dort bis Ende September bleiben. Ob dies 2016 auch möglich gewesen wäre, war unklar. So wird der Bärenpark zur Baustelle. Und die Bären absolvieren quasi ein Welschlandjahr. (tri)