Einst schlürfte man im Parterre des Bieler Hotels Elite am Guisanplatz Drinks an der Bar. Eine Tür weiter bot die Brasserie in der Saison an einem Strassenstand Austern an.
Vergangene Zeiten: Vor rund einem Jahr schloss das Elite samt Bar und Restaurant zwischenzeitlich seine Pforten.
Im Sommer wurde das Hotel neu eröffnet, es fehlt nur noch die passende Beiz. Die Pläne für diese sorgten in Biel bereits für Gesprächsstoff. Unten im Traditionshaus startet die Genossenschaft Migros Aare nämlich ihre erste «L’Osteria». Bald gibts dort Pasta und Pizza. Statt Drinks und Austern. Heute führten Karl Neff, Leiter Gastronomie der Migros Aare, und Marc Zurbrügg, zukünftiger Gastgeber im Restaurant, erstmals über die Baustelle. Eröffnet soll das Italo-Restaurant noch dieses Jahr werden.
Im Ausland erprobt
Das Konzept hinter der «Osteria» stammt aus Deutschland. Der erste Betrieb mit diesem Namen wurde vor 16 Jahren in Nürnberg eröffnet. Mittlerweile gibt es über vierzig Standorte in Deutschland und deren sieben in Österreich. Vor drei Jahren erhielt das Konzept den deutschen «Food-Service-Preis». Die Migros Aare wird exklusive Lizenzpartnerin in der Schweiz und macht in Biel den ersten Schritt.
«Der Bau ist voll im Zeitplan», sagt Gastro-Chef Neff. Die hohen Fenster Richtung Guisanplatz bleiben, ansonsten wird es betont südländisch: italienische Schriftzüge an der Wand, Designerlampen, SchwarzWeiss-Fotos, eine einsehbare Küche und gemütliche Sofas. Dazu ist wiederum eine Bar angekündigt.
Vierzig Arbeitsplätze
Nun gilt in Italien eine Osteria bekanntlich eher als rustikaler Gasthof. In Biel sollen Pasta und – besonders – Pizza im Mittelpunkt stehen. «Die Pizza wird hier rund 45 cm gross sein», sagt Neff. «Man kann sie gut teilen und zu zweit essen.» Dies sei sogar erwünscht. Die grosse Pizza könne mit verschiedenen Zutaten pro Hälfte bestellt werden. Neff: «Es wird eine authentische, italienische Küche zu einem sehr fairen Preis geben.»
Ins Restaurant investiert die regionale Migros-Genossenschaft rund drei Millionen Franken. Vierzig Angestellte sollen bald dort arbeiten. Derzeit sorgen bis zu dreissig Handwerker für den Feinschliff.