Nach Hausräumung in Bern
Polizei sperrt Bollwerk wegen «Knastspaziergang»

Am Freitagabend haben Besetzergruppen auf Facebook zu einem «Gefängnisspaziergang» aufgerufen. Hunderte Demonstranten lieferten sich mit der Polizei ein Scharmützel.
Publiziert: 24.02.2017 um 21:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:50 Uhr

Am Freitagabend gegen 20.30 Uhr haben sich hunderte, teils vermummte Personen in Bern vor der Reithalle versammelt. Wie die «Berner Zeitung» schreibt, folgten sie alle einem Facebook-Aufruf. Gemäss diesem sollte um 20 Uhr ein sogenannter «Knastspaziergang» stattfinden.

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Foto: 8989 Leserreporter

Gemäss Polizei handelte es sich um eine unbewilligte Kundgebung. Die Kantonspolizei Bern hielt sich aufgrund vorgängiger Aufrufe und mit Blick auf die Ereignisse von vergangenem Mittwoch mit einem entsprechenden Dispositiv bereit, heisst es in einer Mitteilung.

Die Umgebung rund ums Bollwerk war abgesperrt, die Aktivisten sollten am Durchkommen gehindert werden. Ein Grossaufgebot von 500 Polizisten war im Einsatz. Diese setzten auch zwei Wasserwerfer ein. Gleich von Beginn an wurden die Polizistinnen und Polizisten gezielt mit Steinen, Feuerwerkskörpern und anderen Wurfgegenständen angegriffen, schreibt die Polizei. Einige der Feuerwerkskörper hätten auch Autos getroffen, schreibt die «BZ». Diese hätten zu rauchen begonnen. Löschfahrzeuge mussten eingesetzt werden.

Zum Eigenschutz und um weitere Angriffe sowie einen Weiterzug der Demonstration in die Innenstadt zu unterbinden, hätten die Einsatzkräfte Gummischrot und Reizstoff eingesetzt.

Mit Feuerwerk auf Autos geschossen

Angaben zu Verletzten liegen keine vor. Die Polizei hat mehrere Personen kontrolliert und zwölf Personen, welche teilweise Sturmhauben auf sich trugen, für weitere Abklärungen mitgenommen.

Nach 21 Uhr hatte sich die Situation weitgehend beruhigt. Die Strassen rund um die Schützenmatte und den Bahnhof blieben noch bis 22 Uhr grossräumig abgesperrt, die Wasserwerfer blieben auf Position.

Erst am Mittwoch artete eine Hausräumung an der Effingerstrasse aus (BLICK berichtete). Seither kam es zu diversen Zwischenfällen in der Stadt Bern (BLICK berichtete). (meg/stj/SDA)

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