Es musste früh geschehen. Und es musste schnell gehen. Ein Bärentransport als minutiös geplantes Überfall-Kommando, fast wie bei «Mission Impossible». Nur dass diese Mission erfolgreich war.
Einige Minuten nach 8 Uhr waren Finn, Björk und Ursina in ihren Camions und auf der Autobahn Richtung Juraparc von Vallorbe VD. Die Last- und Kranwagen konnten wieder vom Bärenpark wegfahren.
«Sie werden Bern nicht vermissen»
«Sie haben die Fahrt gut überstanden. Es dauerte ja nur etwas mehr als eine Stunde», sagt Bärenpark-Leiter Peter Schlup kurz nach Ankunft gegenüber Radio Energy Bern am Telefon aus Vallorbe. «So weit ist alles perfekt gelaufen.»
Bleibt abzuwarten, wie sich das tierische Trio in seinem neuen Domizil einleben wird. Schlup ist guten Mutes. «Man darf Bären nicht mit Menschen vergleichen», beginnt er. «Sie werden Bern nicht vermissen. Sie nehmen, was sie erhalten.» In Vallorbe hätten sie eine gute Anlage, gutes Futter. Was will ein Bären-Herz mehr?
Bis Ende September im «Welschlandjahr»
Mit dem frühmorgendlichen Transport wollten die Verantwortlichen des Bärenparks den Stress für die Tiere gering halten. Prompt waren nur wenige Zaungäste vor Ort.
Bis Ende September sind die Bären in Vallorbe. In dieser Zeit wird in Bern gebaut: Mitte März war bekannt geworden, dass die Mauerkrone des Bärenparks wegen Erosionsschäden saniert werden muss. Gleichzeitig wird am Rande des Parks ein neuer Schräglift gebaut, um die Anlage am Aarehang behindertentauglicher zu machen.
Alle Bauarbeiten in einem Sommer
Ursprünglich plante die Berner Stadtregierung, die Bauarbeiten auf zwei Jahre zu verteilen und die Bären in Bern zu belassen. Der Bärenpark ist eines der grossen touristischen Highlights der Stadt. Nachdem Bedenken laut geworden waren, überlegte sich der Gemeinderat die Sache aber nochmals.
Nun werden alle Bauarbeiten im Sommer erledigt und die Bären ins «Welschlandjahr» in den Juraparc nach Vallorbe geschickt. Diese Zeit wollen die Bärenpark-Verantwortlichen denn auch gleich nutzen, um die Gehege in Bern neu auszustatten, etwa mit besseren Klettermöglichkeiten, Liegeplätzen und neuer Bepflanzung. (tri/SDA)