Im Jahr 1999 war die Schweizer Hitparade noch nicht voll mit Mundart-Rap. Als Pioniere veröffentlichten Kai Reusser (genannt: Kaiser) und Emmanuel Wiesmann (Dimitri) ihr Album «Bärn Räp Verträter». «Wir gehörten zu den ersten New-School-Rappern von Bern», erinnert sich Kaiser zurück – damals waren die beiden knapp über 20-jährig. Die Gruppe erhielt den Namen «Hobbitz».
Zwei Jahre später erschien der erste «Herr der Ringe»-Film von Peter Jackson – jeder kannte plötzlich Hobbits wie Frodo und Bilbo. Bald darauf wurde das Rap-Projekt auf Eis gelegt. Bis sich Dimitri und Kaiser vor drei Jahren wieder regelmässig zu treffen begannen, Musik hörten, experimentierten, eine Facebook-Gruppe eröffneten, dort einzelne Tracks veröffentlichten. Kaiser: «Wir sahen, dass man uns noch kannte, und entschieden uns: Wir machen eine Platte.»
Passt der Name noch?
Doch, erzählt Dimitri, «während der Aufnahmen fragten wir uns: Passt der Name Hobbitz noch?» Oder erwartet das Publikum jetzt Rap aus Mittelerde?
Im Herbst 2014 kam das Album «Schlicht & Ergrifend» heraus. Hobbitz auf Platz 11 der Hitparade. Und fast zeitgleich steht Martin Freeman als Hobbit Bilbo auf Nummer 1 der Kino-Charts. Der Entscheid: Der Name passt wirklich nicht mehr. Fast jeder Text über das Duo bringt Vergleiche mit Bilbo und Frodo. Ja, auch dieser hier.
Verzögerung wegen Facebook
Seit ein paar Wochen heissen die beiden offiziell «Kaiser & Dimitri», mittlerweile sind sie über 35-jährig. «Und schon mit der zweiten Platte plötzlich Old School», bringt Kaiser das späte Comeback auf den Punkt.
Im Sommer treten sie an diversen Festivals auf, etwa am Touch the Air von Mitte Juni in Wohlen oder auf der Gurten-Waldbühne. Als Hobbitz. Der Grund: Der Wechsel des Facebook-Gruppennamens musste vom Social-Media-Giganten bewilligt werden. Als das geschah, standen die Bookings. Nicht schlimm, finden sie. Oder wie sie den Namenswechsel auf Facebook ankündigten: «Dr Name isch angers, dr Sound blibt dr gliich.»