Pharma, Autohändler und Gastronomen leiden
Das Ächzen unter dem starken Franken

Eine Umfrage zeigt, wie das Gewerbe in der Nordwestschweiz mit dem Franken-Schock kämpft. Bei Pharma und Chemie, aber auch im Autohandel und in der Gastronomie ist die Lage ernst.
Publiziert: 18.02.2015 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:56 Uhr
Pharma-Unternehmen leiden: Ein Mitarbeiter der Allschwiler Firma Actelion im Labor (Archiv)
Foto: Keystone
Von Emanuel Gisi

«Die Lage ist anspruchsvoll», sagt Beat Oberlin, CEO der Basellandschaftlichen Kantonalbank. «Und sie ist nicht zu unterschätzen.» Seine Bank hat zusammen mit BAK Basel lokale Unternehmen befragt, wie der starke Franken sie nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses beeinflusst.

Die Ergebnisse sind klar: Vor allem in der Pharma- (80 Prozent) und der Investitionsgüter-Industrie (80), im Motorfahrzeughandel (76) und in der Gastronomie (72) klagen die Firmen über die Konsequenzen. Rund 45 Prozent der befragten Unternehmen sehen ihre Position geschwächt.

Über 30 Prozent geben darum an, vermehrt Vorleistungen aus dem Euro-Raum einzukaufen.

Für 13 Prozent der Firmen sind Entlassungen ein Thema

Auf Platz zwei der möglichen Massnahmen: Die Entlassung von Angestellten (13 Prozent). Dahinter folgen höhere Preise, längere Arbeitszeiten und Lohnsenkungen. Weniger als fünf Prozent der Unternehmen spielen derzeit mit dem Gedanken, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern.

Mehr als 1100 Unternehmen beteiligten sich an der Umfrage. «Darunter sind grosse Firmen, aber auch viele KMU», sagt BLKB-CEO Oberlin. Leiden die, dürfte über kurz oder lang auch der Kanton Probleme bekommen. «Es drohen weniger Steuereinnahmen, womöglich auch mehr Arbeitslose.»

Grosshandel profitiert

Für ihn ist klar: «Das Gewerbe braucht jetzt Hilfe, gerade in der Grenzregion.» Sicher dürfe es in dieser schwierigen Lage nicht noch mit neuen Regulierungen belastet werden.

Es gibt aber auch die Gewinner: Gar einen positiven Effekt von der Mindestkurs-Aufhebung erhofft sich zum Beispiel der Grosshandel.

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