«Die Lage ist anspruchsvoll», sagt Beat Oberlin, CEO der Basellandschaftlichen Kantonalbank. «Und sie ist nicht zu unterschätzen.» Seine Bank hat zusammen mit BAK Basel lokale Unternehmen befragt, wie der starke Franken sie nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses beeinflusst.
Die Ergebnisse sind klar: Vor allem in der Pharma- (80 Prozent) und der Investitionsgüter-Industrie (80), im Motorfahrzeughandel (76) und in der Gastronomie (72) klagen die Firmen über die Konsequenzen. Rund 45 Prozent der befragten Unternehmen sehen ihre Position geschwächt.
Über 30 Prozent geben darum an, vermehrt Vorleistungen aus dem Euro-Raum einzukaufen.
Für 13 Prozent der Firmen sind Entlassungen ein Thema
Auf Platz zwei der möglichen Massnahmen: Die Entlassung von Angestellten (13 Prozent). Dahinter folgen höhere Preise, längere Arbeitszeiten und Lohnsenkungen. Weniger als fünf Prozent der Unternehmen spielen derzeit mit dem Gedanken, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern.
Mehr als 1100 Unternehmen beteiligten sich an der Umfrage. «Darunter sind grosse Firmen, aber auch viele KMU», sagt BLKB-CEO Oberlin. Leiden die, dürfte über kurz oder lang auch der Kanton Probleme bekommen. «Es drohen weniger Steuereinnahmen, womöglich auch mehr Arbeitslose.»
Grosshandel profitiert
Für ihn ist klar: «Das Gewerbe braucht jetzt Hilfe, gerade in der Grenzregion.» Sicher dürfe es in dieser schwierigen Lage nicht noch mit neuen Regulierungen belastet werden.
Es gibt aber auch die Gewinner: Gar einen positiven Effekt von der Mindestkurs-Aufhebung erhofft sich zum Beispiel der Grosshandel.