Jedes fünfte Spitalbett ist leer
Unispital Basel will Patienten-Hotel bauen

Die Schweizer Spitäler sind schlecht ausgelastet. Jedes fünfte Bett ist nicht belegt. In Basel denken die Verantwortlichen des Unispitals trotzdem über ein Hotel für Patienten nach.
Publiziert: 05.04.2015 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:12 Uhr
In der Schweiz ist im Schnitt jedes fünfte Spitalbett nicht besetzt.
Foto: Keystone

Das Universitätsspital Basel (USB) will seine Kapazität ausbauen. Wie Spitalsprecherin Sabina Heuss gegenüber der «NZZ am Sonntag» erklärt, lässt das USB abklären, ob sich ein privates Patienten-Hotel in unmittelbarer Nähe des Spitals realisieren lässt.

Dabei stehen in den Schweizer Spitälern zu viele Betten leer! Die durchschnittliche Auslastung aller 171 Akutspitäler im Land liegt bei 80 Prozent, wie die letzten vergleichbaren Daten des Bundesamtes für Gesundheit aus dem Jahr 2012 laut der Zeitung zeigen.

Im Patientenhotel in Spitalnähe sollen dereinst Patienten und Angehörige vor und nach dem Eingriff wohnen können. Hotellerie und Gastronomie würden vom privaten Betreiber zur Verfügung gestellt, so der Plan. Die medizinische Betreuung hingegen würde durch die Ärzte erfolgen. Das Spital würde dadurch Platz gewinnen, die Patienten erhielten mehr Komfort, wie es heisst.

«Schnellere Erholung dank hotelähnlicher Atmosphäre»

Spital-Sprecherin Heuss spricht von «schnellerer Erholung dank angenehmer hotelähnlicher Atmosphäre und Steigerung von Image, Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit des Spitals». Den Zuschlag für die Abklärung hat die Reliva AG erhalten – die Firma besitzt bereits das Kaufrecht für eine geeignete Liegenschaft in unmittelbarer Nähe des Spitals. Ausserdem verfügt sie bereits über Erfahrungen auf dem Gebiet: Sie baut derzeit auf dem Campus des Universitätsspitals Lausanne ein Patienten-Hotel, das im Herbst 2016 eröffnet wird.

Die grossen Universitäts- und Zentrumsspitäler erreichen laut den Zahlen aus dem Jahr 2012 eine mittlere Auslastung von 82 Prozent. Bei den Regionalspitälern betägt der Wert 77 Prozent, bei den Spezialkliniken liegt er mit 72 Prozent sogar noch tiefer. (noo)

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