Der Kanton Basel-Landschaft hat seine Abklärungen getroffen: Die beiden Schüler A.* (14) und N.* (15) der Sek Therwil müssen in Zukunft ihre Lehrerin per Handschlag begrüssen. Sonst drohen Sanktionen.
Doch sie halten sich nicht an die Weisung. Heute meldete sich ein Vater eines Mitschülers von N. bei BLICK. Er gibt an, dass der Schüler nach wie vor seine Hand verweigert. Dies habe ihm sein Sohn berichtet.
«Das ist doch alles ein Witz», meint der Mann, der anonym bleiben will. Scheinbar sei es sogar so, dass die Lehrerin mittlerweile klein beigegeben habe und den Händedruck nicht mehr einfordere.
«Das geht doch so nicht», meint der Vater. Er habe den Schulleiter Jürg Lauener heute kontaktiert. «Ich wollte wissen, was jetzt genau Sache ist», sagt er. Doch dieser habe ihn abgeblockt und mit einem bald kommenden Elternbrief vertröstet.
Schulleiter will nicht auf dem aktuellen Stand sein
BLICK hat bei Schulleiter Lauener nachgefragt. Dieser gibt sich unwissend: «Ich bin nicht auf dem aktuellen Stand.» Und das trotz der Brisanz des Themas. Eigentlich sei die Ausnahmebewilligung der Schüler aufgehoben worden.
«Wie die Lehrerinnen damit umgehen, ist nun ihre Sache.» Auf den Vorwurf des Vaters hin, die Schule sei inkonsequent in der Durchsetzung: «Ich werde das abklären.» Danach war er für BLICK nicht mehr erreichbar.
Brüder wollen offenbar auch klagen
Offenbar wissen aber viele mehr als Lauener. Ein Bekannter der Familie sagt gegenüber der «Basler Zeitung», dass die Brüder ihren Lehrerinnen die Hände weiterhin nicht schütteln wollen: «Sie sind bereit, das Ganze bis vor Bundesgericht zu ziehen.» Auch er sagt: «Bisher haben die Lehrerinnen den Händedruck jedoch noch nicht eingefordert.»
Zudem hat sich gemäss der «Basler Zeitung» der Islamische Zentralrat (IZRS) zu Wort gemeldet. Sie wollen die beiden Schüler bis vor Bundesgericht begleiteten. Bereits zuvor hatte der IZRS die Jungen bei der Mediation in der Schule unterstützt.
Der Kanton nimmts derweil gelassen: «Das geht uns nichts mehr an. Wir haben die Handhabung geliefert», sagt die Kommunikationsbeauftragte Deborah Murith.