Daniel Hofmann (29) wird für immer eingesperrt. Das entschied gestern das Aargauer Obergericht. Es verurteilt den Mörder von Au-pair Lucie Trezzini (†16) zu einer lebenslänglichen Verwahrung.
Das härteste Urteil, das ein Schweizer Gericht fällen kann. Es bedeutet: Hofmann bleibt bis zu seinem Tod im Gefängnis. Wird nie mehr überprüft werden. Ausser, es gibt einen wissenschaftlichen Durchbruch bei der Behandlung.
Untherapierbar
Zwingender Grund für ein solches Urteil: Der Täter muss untherapierbar sein. So will es das Gesetz. Daniel Hofmann ist so einer, findet das Obergericht. Er wird immer ein Risiko sein. Die breite Öffentlichkeit hat Lucies Mörder seit Frühling 2009 nicht mehr zu Gesicht bekommen. Nach seiner Verhaftung veröffentlichte die Polizei ein Foto, um mögliche weitere Opfer zu finden.
Gestern Morgen zeigte sich Hofmann. Sein letzter Auftritt. Um 6.45 Uhr bringt ihn ein Kastenwagen aus dem Knast in Lenzburg AG in eine Tiefgarage beim Gericht. Vor Gericht redet Hofmann ausführlicher als je zuvor über die Tat vom 4. März 2009. Wie er Lucie in seine Wohnung lockte. Wie er sie tötete. Was für abscheuliche Dinge er mit ihrer Leiche anstellte.
«Es ist das Schlimmste, was man tun kann», sagt Hofmann. «Vor der Tat war ich aggressiv, wütend. Ich habe Lucie brutal ermordet. Danach war ich von Trauer übermannt, habe geweint. Alles war voller Blut.»
«Ich denke nicht, dass ich es noch einmal tue.»
Mit 19 schlug Hofmann eine Arbeitskollegin fast tot. Darauf angesprochen, antwortet er: «Klar gibt es Parallelen.» Lucie sei ihm aber eine Lehre gewesen: «Ich denke nicht, dass ich es noch einmal tue.»
Nachdem Hofmann das Mädchen ermordet hatte, schlief er neben der toten Lucie. «Ich war überfordert, musste abbrechen.» Lucies Mutter schlägt die Hände vors Gesicht. Weint. Am Morgen zog Hofmann Lucies Leiche aus. «Ich habe sie in die Küche geschleppt und versucht, mit einem Lappen das Blut zu putzen. Es ist mir nicht gelungen. Am Hals war alles offen. Ich dachte, ich tue etwas Gutes damit.»
Den letzten Satz sagt er gestern immer wieder. Als er ihn um 10.16 Uhr wiederholt, hält es Lucies Vater nicht mehr aus, verlässt den Saal.
Sexuelles Motiv?
Die Polizei fand Lucies Leiche in der Dusche. Ihre Beine gespreizt. Über ihren Kopf hatte Hofmann einen Damenstrumpf gezogen. Spezialisten fanden Urin- und Spermaspuren. Mit den Fingern drang er in Körperöffnungen ein.
Ein sexuelles Motiv stritt Hofmann stets ab. Daran zweifelt Gerichtspräsident Jann Six: «Das tönt nach Schöngeredetem. Wieso haben Sie ihr den Strumpf über den Kopf gezogen, die Beine gespreizt?» «Klar ist es nicht gut», sagt Hofmann. «Aber mit dem Alkohol und so – ich war nicht bei Sinnen. Unter Trance.»
Richter Six: «Wurden Sie sexuell erregt durch diese Handlungen?» Hofmann: «Weder sexuell noch sonstwie. Ich fühlte Trauer und Verantwortung.» Er denkt nach. «Ja, der Strumpf war vielleicht ein sexueller Gedanke. Strümpfe hatte ich bei meinen Ex-Freundinnen auch gern.»
«Ich bin ehrlich!»
Nächste Frage. «Sind Sie ehrlich?» – «Ich bin ehrlich!», beteuert Hofmann. «Ich musste fast erbrechen. Ich weiss, das ist erbärmlich, das mit den gespreizten Beinen. Der Anblick war schlimm.»
Richter Six hakt nach: «Aber warum haben Sie ihr die Beine nicht gestreckt?» – «Ich hätte ihr die Beine brechen müssen. Es war eine Riesensauerei, dieser Anblick!» Zwei Gerichtsgutachter sprechen vor. Beide sind der Meinung, dass 15 Jahre Therapie für Hofmann nicht reichen.
Das letzte Wort hat Lucies Mörder. «Was ich getan habe, tut mir weh», sagt Hofmann. «Es ist mir nicht egal. Ich will, dass die Familie das weiss.» Hofmann schaut Lucies Mutter an. Zum ersten Mal.
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