Auf der Baustelle des Pumpspeicher-Kraftwerks Limmern im glarnerischen Linthal ist es wieder zu einem tragischen Arbeitsunfall gekommen. Der Unfall ereignete sich in Tierfehd zuhinterst im Glarner Haupttal, im Zugangsstollen 1, beim Bau einer Standseilbahn, wie die Polizei mitteilte.
Die Männer, der Chauffeur des Lastwagens und ein Helfer, entluden tief im Berg auf 1300 Metern über Meer Material.
Aus ungeklärten Gründen geriet der Lastwagen ausser Kontrolle und donnerte unkontrolliert den 24 Prozent steilen Stollen hinunter. Das Fahrzeug krachte mehrfach gegen die Stollenwände und kam erst beim Stolleneingang in Tierfehd auf rund 800 Metern über Meer zum Stillstand, eingekeilt zwischen den Stollenwänden. Die Arbeiter befanden sich nicht mehr im Wrack.
«Wo und wie die beiden Männer zu Tode kamen, ist unklar und wird untersucht», sagt der Sprecher der Kantonspolizei Glarus, Daniel Menzi.
Mehrere schwere Unfälle
Auf der Baustelle des Pumpspeicherwerks ist es dieses Jahr bereits zu mehreren schweren Unfällen gekommen. Im April wurden drei Arbeiter bei Demontagearbeiten eingeklemmt. Ein 53 Jahre alter Schweizer starb.
Zwei Schwerverletzte gab es im Januar. Ein 21-jähriger Serbe und ein 36-jähriger Kosovare erlitten bei Arbeiten mit einem Kran Kopf-, Rücken- und innere Verletzungen. Glimpflicher lief ein Unfall Anfang Mai ab. Ein 61-jähriger Arbeiter wurde von einem Geländewagen übersehen und am Unterschenkel verletzt.
Linthal 2015 ist das grösste Wasserkraft-Projekt der Schweiz. Das 2,1 Milliarden Franken teure Kraftwerk wird mit einer Leistung von 1480 Megawatt leistungsstärker sein als das AKW Leibstadt. Die erste Maschinengruppe soll Ende 2015 in Betrieb genommen werden.
Das Kraftwerkt pumpt Wasser aus dem Stausee Limmernboden in den 600 Meter höher liegenden Muttsee und nutzt es danach zur Stromproduktion. Gebaut wird das Megawerk von der Kraftwerke Linth-Limmern AG, die zu 85 Prozent der Axpo gehört und zu 15 Prozent dem Kanton Glarus.. (SDA)