Martin Bäumles (47) Höhenflug nimmt kein Ende. Nicht nur politisch ist ihm das Glück hold, auch privat schwebt der Präsident der Grünliberalen auf Wolke sieben. Am Freitag heiratete er im Stadthaus Dübendorf ZH, wo er Finanzchef ist, seine bildhübsche Freundin aus der Ukraine.
Für den schönsten Tag im Leben, in diesem Fall eine schlichte Ziviltrauung, hatten sie den unvergesslichen 11. 11. 2011 ausgewählt. Gefeiert wurde im kleinen Rahmen mit etwa 30 Gästen – lauter enge Freunde des Brautpaars und natürlich auch Bäumles Vater, der bis zu seiner Pension das Zivilstandsamt in der Zürcher Agglomerationsgemeinde geleitet hatte.
«Ja, ich bin überglücklich», sagt der Frischvermählte, von SonntagsBlick gestern auf die Hochzeit angesprochen. Die Beziehung mit der Blondine dauert schon einige Zeit. Der diplomierte Chemiker weihte nur das engste Umfeld ein. Erst nachdem sie den Entschluss gefasst hatten, in der Schweiz zusammenzuleben, wurde die Beziehung in der Öffentlichkeit publik (SonntagsBlick berichtete).
Die letzten Wochen kamen dem Dübendorfer vor wie ein schöner Traum, der nie enden soll: Während im Wahlkampf-Endspurt den Präsidenten der grossen Parteien SVP, SP, FDP, CVP und Grüne der Angstschweiss auf der Stirn stand und sie von Wahlanlass zu Wahlanlass hetzten – erfolglos, wie wir heute wissen –, erholte sich der siegessichere Martin Bäumle bei seiner Freundin in der Ukraine.
«Panik-Aktionen so kurz vor den Wahlen kommen bei den Wählern nur bedingt an», sagte er dazumal zu SonntagsBlick. Auf den letzten Drücker könne man nie alles aufholen, was man vier Jahre davor verpasst habe.
Er sollte recht behalten: Am 23. Oktober stand Bäumle als grosser Sieger der nationalen Parlamentswahlen da. Seine Grünliberalen vervierfachten ihren Wähleranteil innert vier Jahren von 1,4 auf 5,4 Prozent. Zwölf Nationalräte können ins Bundeshaus einziehen – und eine eigene Fraktion stellen. Auch für die beiden GLP-Ständeräte, die Zürcherin Verena Diener und den Urner Markus Stadler, sieht es gut aus: Beide Kandidaten starten aus der Pole-Position in den zweiten Wahlgang.
Auch bei den anstehenden Bundesratswahlen kommt der GLP eine wichtige Rolle zu. «Wegen des Atomausstiegs hat BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf bei mir eher bessere Karten. Es wäre intelligent von den Freisinnigen, ihren Anspruch auf den zweiten Sitz zu überdenken», sagte Königsmacher Bäumle am Wahlabend.
Seine Freundin war damals schon stets eng an seiner Seite: Sie war kurz vor den Wahlen in die Schweiz gereist und bei ihm in Dübendorf eingezogen. Den Wahlsieg feierte sie begeistert mit – das Fernsehen zeigte das Paar in stürmischer Umarmung.
Nun, drei Wochen später, folgte das Ja-Wort. Bäumle strahlt: «Wir freuen uns, jetzt gemeinsam durchs Leben zu gehen!»