«Go doch du holländer Dötschli, go weder zrug zu dine Windmühle und due Tulpe sammle», «Geh nach Holland ... Und protestiere gegen Fahrradglocken», «Sie soll zurück nach Holland und in den Coffee-Shops Gras verkaufen... Das ist doch vegan, oder?»
Klischees halten sich auf der Facebook-Seite «Nancy Out! Den Schweizern zuliebe» ebenso hartnäckig wie Beleidigungen, Beschimpfungen und sogar Drohungen gegen die Wahl-Fricktalerin Nancy Holten.
«Wir haben schon genug Spinner»
Dass die Veganerin Kirchen- und vor allem Kuhglocken verbieten will (Blick.ch berichtete), macht die Schweizer wütend – gerne würden sie die gebürtige Holländerin zurück in ihr Heimatland schicken. Nur: Dort will man sie nicht zurück.
«Schickt sie nicht zurück nach Holland, gibt es keinen Ort irgendwo mit Lawinengefahr?», fragt eine Landsfrau. Und ein anderer User meint: «Bitte behaltet sie, wir haben schon genug Spinner in den Niederlanden!» Ein dritter Holländer, der wie Holten in der Schweiz lebt, «schämt» sich gar für die Kuhglocken-Gegnerin.
«Das habe ich nicht verdient»
Dass sich die Schweizer auf der Nancy-Out-Seite gegen sie formieren, findet Holten «unter jeder Würde». «Ich denke, dass ich das nicht verdient habe», sagt sie auf TeleM1. Sie hofft, dass sich der Rummel um ihre Person bald legt und sie sich wieder auf den Tierschutz konzentrieren kann.
Eines hat Holten mit ihrer Aktion zumindest erreicht: Kuhglocken werden so heiss diskutiert wie wohl noch nie – auch international. Verschiedene holländische Newsportale und Radiosender haben in den vergangenen Tagen über die Aargauerin berichtet. (lex)