Eine junge Frau aus dem Kanton Bern erhebt laut der Zeitung «Schweiz am Sonntag» schwere Vorwürfe an Nationalrat Geri Müller (53). Der Politiker soll seiner damaligen Geliebten im Februar 2014 per Whatsapp Nacktbilder von sich im Büro und entsprechende Nachrichten geschickt haben. Der Zeitung würden mehrere Nackt-Selfies wie auch das Chat-Protokoll vorliegen.
Auf einem der Bilder sitze der Stadtammann um die Mittagszeit unten ohne in seinem Büro, im Hintergrund sei das Parkett im Badener Stadthaus sichtbar. «Die Sekretärin ist weg.» Wenn sie ins Büro reinkommen würde, würde er sie fragen, «ob sie sich bedienen will», zitiert die «Schweiz am Sonntag» aus Müllers-Chat-Nachricht.
Ein anderes Mal – mitten am Nachmittag – habe der Politiker getextet: «Im Büro. Bin schon erregt. Hab nur noch das T-Shirt an.»
Auch während einer Session in Bern habe Müller ein – früher gemachtes – Nacktbild an seine damalige Geliebte verschickt – offenbar direkt aus dem Nationalratssaal. Oder ihr Folgendes geschrieben: «Obwohl ich in einer stark synästhetischen Phase bin, muss ich weiter. Die NZZ wartet auf mich, das wird heiss werden. Exakte Botschaften in einem delirischen, sexuellen Zustand bringen, wird eine Herausforderung sein.»
Die Frau sagt laut der in Baden ansässigen Zeitung auch, dass Müller sie unter Druck gesetzt habe, ihr Handy mit seinen Nachrichten abzugeben. Dies nachdem die Beziehung beendet war. Er solle – so die Version der Ex-Geliebten – die Polizei aufgefordert haben, die junge Bernerin festzunehmen. Die habe dann mehrere Handys und Laptops der Frau beschlagnahmt. Sie selbst reichte allerdings keine Strafanzeige gegen Müller ein, wie die Aargauer Kantonspolizei auf Anfrage mitteilt.
Der Politiker wollte sich in der «Schweiz am Sonntag» nicht zum Fall äussern. Seine Parteikollegen von der grünen Kantonalpartei äussern sich heute Morgen in einem Tweet aber in sarkastischen Tonfall über die Geschichte: «Üble Sache, Geri. Deine Integrität ruhe in Frieden.» (bih)