Erhängt:
Vermisster Pascal (14) tot aufgefunden!

AARAU – Der vermisste 14-jährige Pascal El Sayed Galal wurde im Wald tot aufgefunden. Er hat sich erhängt.
Publiziert: 08.06.2009 um 08:28 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:07 Uhr
Von Michael Scharenberg

Der Vermisste hatte am Mittwochnachmittag mit dem Velo sein Elternhaus verlassen, um nach Untersiggenthal in die Schule zu gehen (Blick.ch berichtete).

Dort war er jedoch nicht erschienen.

Gestern Nachmittag wurde Pascal El Sayed Galal in einem Waldstück in Untersiggenthal erhängt aufgefunden.

Pascals Grossmutter sagte gegenüber Blick.ch: «Wir sind sehr traurig. Wir möchten derzeit den Medien keine Fragen beantworten.» Pascals Grossmutter sagte dies mit ruhiger Stimme. Sehr gefasst.

Es war Selbstmord

«Ein Unfall oder ein Verbrechen kann ausgeschlossen werden», sagte Max Suter, Sprecher der Kantonspolizei Aargau gegenüber Blick.ch. «Es ist ein tragischer Selbstmord.»

Die Polizei habe zuerst Pascals Velo gefunden. «Dann ist der Suchtruppe ausgeschwärmt und hat den Buben gefunden», ergänzte Suter. Zum Fundort selbst und zu den genauen Umständen der Selbsttötung wollte Suter keine Details nennen: «Das machen wir in solchen Fällen nie.»

Für die Polizei sei der Fall damit abgeschlossen, sagte Suter. Der Fall gehe jetzt an den Untersuchungsrichter, und der entscheide über das weitere Vorgehen.

Schulleiter Hansruedi Reinle will derzeit gegenüber den Medien keine Auskunft geben. «Wir sind daran, Informationen zusammenzutragen und werden Sie nach dem Mittag informieren», versprach er gegenüber Blick.ch.

Mobbingvorwürfe

Nach Pascals Verschwinden waren Mobbing-Vorwürfe lautgeworden. In der Schule sollte Pascal am Mittwoch eine Strafaufgabe erledigen. Weil er sich offenbar unerlaubt vom Schulgelände entfernt hatte, wie seine Mutter gegenüber Blick.ch erzählt. «Dabei hat er mir erklärt, dass einer seiner Mitschüler seine Mütze über den Zaun geworfen hatte. Als er sie holen ging, bestrafte ihn ein Lehrer. Das fand er unglaublich unfair.»

Das sagt der Schulpsychologe
Wie kann es zu einem solchen schrecklichen Selbstmord eines 14-Jährigen kommen? Waren es die angeblichen Mobbing-Vorfälle in der Schule? «Man muss sich hüten, vorschnell Schlussfolgerungen zu ziehen», warnt der Zürcher Schulpsychologe Lukas Bucher gegenüber Blick.ch. Vor allem sei es höchst unwahrscheinlich, dass ein Schüler wegen eines einzigen Vorfalls eine derartige Verzweiflungstat begeht. Da habe es sicher noch andere Vorfälle gegeben. Auch Veranlagung oder die Situation zu Hause in der Familie könnten eine Rolle spielen. Hätte es Anzeichen gegeben, dass der Bub in Not sein könnte? Haben die Erwachsenen also geschlafen? «Das können wir jetzt einfach noch nicht sagen», betont Bucher.
Wie kann es zu einem solchen schrecklichen Selbstmord eines 14-Jährigen kommen? Waren es die angeblichen Mobbing-Vorfälle in der Schule? «Man muss sich hüten, vorschnell Schlussfolgerungen zu ziehen», warnt der Zürcher Schulpsychologe Lukas Bucher gegenüber Blick.ch. Vor allem sei es höchst unwahrscheinlich, dass ein Schüler wegen eines einzigen Vorfalls eine derartige Verzweiflungstat begeht. Da habe es sicher noch andere Vorfälle gegeben. Auch Veranlagung oder die Situation zu Hause in der Familie könnten eine Rolle spielen. Hätte es Anzeichen gegeben, dass der Bub in Not sein könnte? Haben die Erwachsenen also geschlafen? «Das können wir jetzt einfach noch nicht sagen», betont Bucher.
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