Fünf Mal drückte Afrim M.* am Gründonnerstag im April 2009 ab. Ehefrau Mirvete (†35) hatte keine Chance. In Riniken AG starb sie an der Bushaltestelle. Motiv? Weil sie sich vom gewalttätigen Ehemann scheiden lassen wollte. Weil sie ein neues Leben begonnen hatte. Weil sie einen neuen Mann liebte.
Der Fassadenmonteur wird im April 2013 vom Bezirksgericht zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ein Wort der Reue kommt ihm dabei nicht über die Lippen. Er sagt Sätze wie: «Ich war immer gegen Gewalt. Wir sind ja hier nicht im Wilden Westen, hier gibt es Gesetze.» Oder: «Ich verstehe auch nicht, warum das passiert ist. Ich wollte ihr nichts antun. Sie hatte doch eigene Probleme.»
Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach Berufung gegen das Urteil eingelegt. Sie zieht es ans Obergericht des Kantons Aargau weiter. Die Staatsanwaltschaft fordert – wie bereits vor dem Bezirksgericht – eine lebenslängliche Freiheitsstrafe und die Verwahrung des Beschuldigten.
Vor dem Bezirksgericht argumentierte die Staatsanwaltschaft damals: «Das war eine öffentlichkeitswirksame Hinrichtung.» (num)