170 Franken pro Flasche
Brite verkauft Schweizer Bergluft

Aus Nichts Geld machen - ein Brite will wissen wie: Er bietet im Netz «echte Schweizer Bergluft» zum Verkauf. Zu einem happigen Preis.
Publiziert: 26.02.2017 um 02:38 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:53 Uhr
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Der Brite John Green lebt seit 20 Jahren in der Schweiz. Jetzt will er unsere Luft verkaufen.
Foto: mountainairfromswitzerland.com

Es klingt wie ein Witz. Ein gebürtiger Brite will mit Flaschen voll abgefüllter Schweizer Bergluft Kasse machen, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet. Luft-Verkäufer John Green verlangt auf seiner Webseite mountainairfromswitzerland.com umgerechnet fast 170 Franken pro 1-Liter-Flasche, angeblich gefüllt mit Schweizer Bergluft. «Es ist die beste Luft der Welt», betont der Wahlschweizer, der seit 20 Jahren bei uns lebt, und verweist auf ein Echtheitszertifikat. Besonders geeignet sei der Export als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk vor. 

Wo die Luft genau herkommt, will der dubiose Geschäftsmann nicht verraten, weil er «den Nachschub sichern» wolle. Es handle sich aber um einen «sehr berühmten Gletscher bei einem sehr berühmten Berg». Ein Video zeigt Green oberhalb von Zermatt. Wer eine Flasche bestellt, soll die genauen Geo-Koordinaten auf dem Etikett geliefert bekommen.

Ein Viertel soll gespendet werden

Wie viele Flaschen Green mit seiner Basler Firma DPCNS GmbH schon verkaufte, wollte er nicht verraten. Er wolle damit aber auch Gutes tun und 25 Prozent der Einnahmen über die Hilfsorganisation World Vision an bedürftige Kinder in Afrika spenden.

Die Hilfsorganisation weiss davon bisher nichts. «Es gibt keine Zusammenarbeit zwischen World Vision Schweiz und John Green und oder einer seiner Firmen», stellt Sprecher Heinz Mazenauer gegenüber der Zeitung klar.

World Vision Schweiz setzt sich für eine Welt ein, in der Kinder geschützt, umsorgt und gesund aufwachsen können. Auf künftige Einnahmen aus Schweizer Bergluft würde man sich da freuen: «Das Geschäftsmodell ist sicher Geschmacksache. Da der Verkäufer auf der Website mit offenen Karten spielt und scheinbar niemanden über den Tisch ziehen will, würde World Vision Schweiz etwaige sich aus dem Verkauf ergebende Spendengelder nicht a priori abweisen.»  (meg) 

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