Papst Leo XIV. schmunzelt in erster Messe
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Er spricht auch auf Englisch:Papst schmunzelt in erster Messe

Prevost im Bergell
Hat der Papst einen Bündner Namen?

Der neue Papst heisst eigentlich Robert Prevost. Sein Nachname ist auch in Graubünden geläufig. Im Rittersaal des Bistums Chur gibt es sogar ein Prevost-Wappen.
Publiziert: 11.05.2025 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2025 um 07:59 Uhr
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Der neue Papst Leo XIV. heisst mit bürgerlichem Namen Robert Prevost.
Foto: DUKAS

Darum gehts

  • Papst Robert Prevost steht für Migration und hat vielfältige Wurzeln
  • Prevost-Wappen im Bistum Chur weist auf Bündner Aristokratenfamilie hin
  • Familie Prevost im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt, betrieb Seidenhandel im 16./17. Jahrhundert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Wie der argentinische Papst Franziskus, der oft von seinen Vorfahren im italienischen Piemont erzählte, steht auch sein Nachfolger Robert Prevost für Migration: Sein Vater Louis Marius Prevost hatte französische und italienische Wurzeln. Seine Mutter, Mildred Martínez, ist spanischer Abstammung. Der Name Prevost elektrisiert jedoch auch Graubünden – und das Bistum Chur. Denn im Rittersaal des Bistums Chur gibt es ein Wappen des Bündner Geschlechts Prevost. Was hat es damit auf sich?

Laut dem Bistum Chur handelt es sich dabei um Mitglieder der Bündner Aristokratenfamilie Prevost aus Vicosoprano im Bergell. Der Name stammt von lateinisch «praepositus»: Vorsitzender, Ammann, Meier. Bereits im 12. Jahrhundert ist der Name urkundlich erwähnt. «Im 16. und 17. Jahrhundert betrieb die Familie auch Seidenhandel mit Zürich und Basel und hatte im Bergell, im Oberengadin und im Schams politische, richterliche und militärische Ämter inne», teilt das Bistum Chur mit. Und: «Zweige der Familie Prevost liessen sich im Domleschg, in Chur und im Val Müstair nieder, wo das Geschlecht heute noch existiert.»

Ob der neue Papst tatsächlich Bündner Wurzeln hat, ist fraglich. Früheren Bischöfen in Chur, die wie Fürstbischöfe auftraten, hätte der neue Papst aber möglicherweise gesagt: «Der Bischof soll kein kleiner Prinz sein, der in seinem Reich sitzt.» So formulierte Robert Prevost einst als Kardinal. Und betonte, ein Bischof sollte «demütig bei den Menschen» sein und mit ihnen leiden.

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