Der nigerianische Aussenminister Geoffrey Onyeama hat gestern in einem Statement die Vorwürfe gegen den Schweizer Botschafter bezüglich seiner Beziehung zu einem Mann als verleumderisch bezeichnet.
Onyeama zeigte sein Bedauern über die Artikel, welche über ein mögliches homosexuelles Verhältnis von Botschafter Eric Mayoraz und ein drohendes Verfahren gegen ihn.
Hintergrund: Homosexuelle Beziehungen sind im westafrikanischen Land streng verboten. Onyeama fügte weiter an, dass die Regierung die ganzen Umstände untersuchen und allfällige Verantwortliche bestrafen wolle.
«Schockiert und bestürzt»
Der Minister sagte gemäss der nigerianischen Newsplattform «pulse.ng» wörtlich: «Die Regierung ist schockiert und bestürzt darüber, dass in nigerianischen Medien verleumderisch über den Schweizer Botschafter berichtet wurde.»
Er möchte kategorisch festhalten, dass die Regierung keine Hinweise irgendeiner Art darüber habe, was in diesen Artikeln stand. «Darum hätte auch niemand im Namen der Regierung diese Artikel kommentieren dürfen», so Onyeama.
Weiter hielt der Minister mit Nachdruck fest, dass Nigeria und die Schweiz sehr herzliche Beziehungen pflegten.
EDA: «Fall ist abgeschlossen»
Nach dem Statement aus Abuja kann jetzt auch das EDA den Fall abhaken: Man habe Kenntnis genommen von den Aussagen des Aussenministers des westafrikanischen Landes und den Präzisierungen zu den Vorwürfen in den nigerianischen Medien.
Für die Schweizer Diplomatie ist damit klar: «Das EDA stellt fest, dass der Fall damit abgeschlossen ist und dankt dem Botschafter für die exzellente Arbeit vor.»
Anfangs Wochen hatten nigerianische Medien den Vorwurf erhoben, der Botschafter lebe in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, was von einem Regierungssprecher als Affront bezeichnet wurde. Dieser stellte eine Strafverfahren in Aussicht. Dies, weil in dem schwulenfeindlichen Land Homosexualität unter Strafe steht.
Keine Antworten lieferte das EDA damit auf die Frage, ob am Anfang der ganzen Affäre der Botschafter selbst stand. Dies, weil gemäss lokalen Berichten die Schweizer Botschaft versucht habe, dessen Partner in der Vereinigung der Ehepartner der Missions-Chefs aufnehmen zu lassen. Dies habe zu Querelen innerhalb der Organisation geführt, worauf der Botschafter sie verlassen habe.