Es gibt sie also doch: Millionäre, die sich für eine nationale Erbschaftssteuer engagieren. Die Gebrüder Daniel, Marcel und Martin Meili wurden dank einer grossen Erbschaft reich. Ihr Vater hatte den Brandmelder erfunden.
Die drei Söhne ruhen sich allerdings nicht auf dem Geld aus, arbeiten als Ärzte oder Architekten. Mit ihrer Kohle wollen sie nun für eine gerechtere Schweiz kämpfen. Mit 500'000 Franken machen sie eine Kampagne für das linke Anliegen, berichten «Blick» und «Rundschau».
Sie versuchen dabei vor allem, ein Argument der Gegner zu zerstäuben: Dasjenige, das die Erbschaftssteuer kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zerstöre. Für sie ist klar: Der Freibetrag muss hoch angesetzt werden. Firmen mit einem Wert von 50 oder sogar 100 Millionen Franken sollen keinen Rappen bezahlen müssen bei der Übergabe.
Dennoch ist für den Präsidenten des Bundes der Steuerzahler, Alfred Heer, klar: Meilis liegen falsch mit ihrer Einschätzung!
Denn im Gegensatz zu den Brüdern würden mittelfristig viele vermögende Personen und Unternehmen aus der Schweiz wegziehen, ist der SVP-Nationalrat überzeugt. «Und das führt zu Ausfällen, die dann der einfache Steuerzahler berappen darf», so Heer.
Fast noch mehr sorgt sich der Zürcher allerdings vor Investitionsausfällen. Denn die Attraktivität des Standorts Schweiz würde Schaden nehmen, glaubt er. «Bei einem Ja am 14. Juni sind unzählige Arbeitsplätze in Gefahr», warnt Heer.