Das Burkaverbot im Tessin funktioniert – das zeigten gestern BLICK-Recherchen. Ein Hinweis durch die Polizei genügte meist, um das «Problem» aus dem Gesicht zu schaffen. Dieses Vorgehen unterstützen selbst die Promotoren für ein landesweites Verhüllungsverbot. Für SVP-Nationalrat Walter Wobmann vom Egerkinger Komitee ist es «richtig, beide Augen zuzudrücken» – zumindest in einer ersten Phase.
Er sei auch nicht überrascht, dass die Frauen die Weisungen befolgten. «Sie sind doch froh, wenn sie diese Lumpen endlich mal ablegen können. Der Kanton Tessin befreit diese Frauen», behauptet der Solothurner. Die Unterschriftensammlung für das schweizweite Verhüllungsverbot läuft seit März. Das Interesse sei riesig, bereits seien «mehrere Zehntausend» Unterschriften zusammengekommen.
Sagt das Volk dereinst Ja zum Anliegen, könnten andere Kantone von der Sonnenstube lernen. Dass sich hier kaum Probleme zeigen, dürfte auch auf entsprechende Schulung zurückzuführen sein. Khaldoun Dia-Eddine, Experte an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, führte diese bei der Polizei in Lugano durch. Gemäss einem internen Blog sagte er, es sei zentral, dass die Gäste verstehen, dass es sich um die Durchsetzung eines Gesetzes handle.
Araberinnen und Araber hätten vor Autoritäten nämlich meist grossen Respekt. Bei Familien empfahl er den Polizisten, den Vater als Familienoberhaupt anzusprechen. Und bei Gruppen verschleierter Frauen solle bevorzugt eine Polizistin einschreiten. «Man kann direkt sein, muss das Verbot aber freundlich erklären und auf das Gesetz hinweisen.»
Gar nichts von einem schweizweiten Verbot hält der Solothurner Stadtpräsident Kurt Fluri. Der FDP-Nationalrat findet «Kleidergebote und -verbote in der Verfassung schlicht lächerlich».
Vermummungsverbote könnten kantonal geregelt werden – und in «seinem» Solothurn habe es «noch nie» Probleme gegeben. Er werde sich entsprechend gegen die Initiative engagieren, sagt Fluri.
Chiasso TI – Am letzten Samstagabend hat die Tessiner Polizei zum ersten Mal eine ausländische Burkaträgerin gebüsst – nur wenige Schritte von der Grenze entfernt. Die Frau aus Kuwait stand verhüllt vor einem Restaurant. Die Polizisten erklärten ihr, dass ihr das Gesetz dies verbiete und sie hundert Franken bezahlen müsse. Sie bezahlte die Busse und legte dann ihren Gesichtsschleier ab. Die Polizisten in Chiasso sind damit viel strenger als ihre Kollegen in Lugano. Dort gab es im Juli sechs Fälle, bei denen die Polizei bei verschleierten Frauen intervenierte. Es gab kein einziges Mal eine Busse (BLICK berichtete). Wie die Polizei erklärte, hätten sich alle Frauen der Schleier entledigt. Einige entschuldigten sich sogar.
Chiasso TI – Am letzten Samstagabend hat die Tessiner Polizei zum ersten Mal eine ausländische Burkaträgerin gebüsst – nur wenige Schritte von der Grenze entfernt. Die Frau aus Kuwait stand verhüllt vor einem Restaurant. Die Polizisten erklärten ihr, dass ihr das Gesetz dies verbiete und sie hundert Franken bezahlen müsse. Sie bezahlte die Busse und legte dann ihren Gesichtsschleier ab. Die Polizisten in Chiasso sind damit viel strenger als ihre Kollegen in Lugano. Dort gab es im Juli sechs Fälle, bei denen die Polizei bei verschleierten Frauen intervenierte. Es gab kein einziges Mal eine Busse (BLICK berichtete). Wie die Polizei erklärte, hätten sich alle Frauen der Schleier entledigt. Einige entschuldigten sich sogar.