Mehr Tiefgang, viel Hektik, neue Spielereien
Die neue «Arena» ist hart, aber fair

Gestern wurde erstmals die neue «Arena» ausgestrahlt. Und man erkennt dabei die 22 Jahre alte Sendung kaum wieder. Stehpulte im Beton-Look signalisieren: Hier wird knallhart debattiert! Moderator Jonas Projer fühlt sich sichtlich wohl in seinem neuen Reich.
Publiziert: 18.04.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:22 Uhr
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Stehpulte im Beton-Look, keine zweite Reihe, dafür zweistöckig: Das neue «Arena»-Studio.
Foto: SRF/Oscar Alessio
Von Nico Menzato

Es war die bisher grösste TV-Premiere des Jahres: Gestern gabs die erste Ausgabe der «Arena» in neuer Form – und mit tiefgründigerem Inhalt. Polemischen Schlagabtausch soll es nicht mehr geben.

Diesem Ziel musste sich auch das Studiodesign unterordnen: Die Kontrahenten stehen sich nicht mehr direkt gegenüber. So kann Moderator Jonas Projer besser einschreiten. Der Beton-Look soll aber signalisieren: Hier wird knallhart debattiert!

Zu Beginn verlief die Diskussion allerdings sehr gesittet. Brav gingen die vier Politiker auf die Argumente ihrer Gegner ein. Dies ist ein Ziel der Neuausrichtung. Nicht einmal SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz und alt SP-Nationalrat Jean Ziegler, sonst beide streitlustig, gerieten sich in die Haare. Ziegler bot Amstutz gar an, er dürfe zuerst sprechen. Und dieser lehnte ab!

Auch sonst erkennt man die 22 Jahre alte Sendung kaum mehr. Alles ist neu, alles ist anders. Sehr vieles ist besser! So gibt es keine zweite Reihe mehr. Keine Politiker, die auswendig gelernte Parteiparolen herunterleiern. Ein grosser Gewinn!

«Das neue Konzept hat Potenzial»

Neu ist auch ein Interven­tionsknopf, mit dem zwei Experten das Wort ergreifen können. Dies führte zwar zu Hektik, aber teils auch zu erhellenden Voten. Weiter soll der sogenannte Prüfstand für Abwechslung sorgen und tote Phasen während der Sendung erst gar nicht entstehen lassen. Zwei Politiker werden dort von Projer gegrillt – wie an der Theke der «Rundschau». Eine lustige Idee, die sich aber noch bewähren muss.

Die neue «Arena» ist auf Moderator Jonas Projer zugeschnitten. Er fühlt sich sichtlich wohl in seinem neuen Reich. Führte souverän, kompetent und unaufgeregt durch die Sendung. Er wählte geschickt das Thema Neutralität, um dem Anspruch von Tiefe und Relevanz gerecht zu werden.

Action gab es dann doch noch. Als über Waffenexporte gestritten wurde, knallte es. Gut so. Die «Arena» darf nicht zur «Sternstunde Philosophie» werden. Sondern muss auch Polit-Schaukampf sein und bleiben. Projer sagte nach der Sendung zu BLICK: «Das neue Konzept hat Potenzial.»

SRF bleibt dominant

Wussten Sie, wie viele Stunden Programm das Fernsehen SRF im Jahr 2014 sendete? 26 160! Davon waren immerhin 14 778 Stunden Eigenproduktionen. Kleiner Schönheitsfehler: 7196 Stunden waren wiederholte Sendungen auf SRF Info. Die Zahlen stammen aus dem letzten Geschäftsbericht und dokumentieren die Dominanz von SRF: Jeden Tag schalten 2,5 Millionen Zuschauer in der Schweiz ein. Am Hauptabend kommt SRF auf einen Marktanteil von 41 Prozent. 48,2 Prozent der Deutschschweizer sehen Abend für Abend die «Tagesschau».

Wussten Sie, wie viele Stunden Programm das Fernsehen SRF im Jahr 2014 sendete? 26 160! Davon waren immerhin 14 778 Stunden Eigenproduktionen. Kleiner Schönheitsfehler: 7196 Stunden waren wiederholte Sendungen auf SRF Info. Die Zahlen stammen aus dem letzten Geschäftsbericht und dokumentieren die Dominanz von SRF: Jeden Tag schalten 2,5 Millionen Zuschauer in der Schweiz ein. Am Hauptabend kommt SRF auf einen Marktanteil von 41 Prozent. 48,2 Prozent der Deutschschweizer sehen Abend für Abend die «Tagesschau».

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