Sie ist die reichste Politikerin der Schweiz: Magdalena Martullo-Blocher (47), SVP-Nationalrätin aus dem Kanton Graubünden und Chefin der Ems-Chemie. Berechnungen des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» zufolge verfügt die Tochter von alt Bundesrat Christoph Blocher derzeit über ein Vermögen von rund vier Milliarden Franken. Und ist damit fünf Mal so reich wie alle restlichen 245 Bundesparlamentarier zusammen.
Der Zürcher SVP-Nationalrat und Banker Thomas Matter und sein Amtskollege aus dem Thurgau, Immobilienunternehmer Hermann Hess, die zusammen auf Platz 2 der «Bilanz»-Vermögensrangliste des Bundeshauses rangieren, haben mit je 150 Millionen Franken gerade einmal knapp einen 27-stel des Vermögens Martullo-Blochers (siehe Galerie).
Ein Fünftel für jedes Kind
Ein Grossteil des Vermögens steckt dabei in der Ems-Chemie. War das Unternehmen 2003 – zum Zeitpunkt von Vater Blochers Wahl in den Bundesrat und der damit verbundenen Übertragung der Firma an seine Kinder – 2,5 Milliarden Franken wert, sind es heute knapp 12 Milliarden.
Martullo-Blochers Anteil: 3,5 Milliarden. Wie die «Bilanz» vorrechnet, hat die dreifache Mutter bislang 730 Millionen Franken an Dividenden eingestrichen, dieses Jahr sei mit zusätzlichen 117 Millionen zu rechnen.
Zudem erbte Martullo-Blocher, wie ihre drei Geschwister auch, 2006 einen Fünftel des Vermögens (rund 200 Millionen Franken) von Vater Blocher. Dies bestätigt der SVP-Strategiechef gegenüber der «Bilanz».
SVP profitiert
Martullo-Blochers Reichtum kommt der SVP zu Gute. Sie hatte in der Vergangenheit bereits angekündigt, der Partei finanziell unter die Arme zu greifen, so beispielsweise, sollte die SVP erfolgreich ein Referendum zur Energiestrategie des Bundes ergreifen.
«Im Falle eines Referendums würde ich mich auf jeden Fall finanziell engagieren», sagte Martullo-Blocher vergangenen Herbst gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Wenige Wochen später lancierte ein von der SVP angeführtes Nein-Komitee die Unterschriftensammlung fürs Referendum – und vermeldete vergangene Woche schliesslich dessen erfolgreiches Zustandekommen. Nationalrätin Superreich kann also schon mal das Portemonnaie zücken. (lha)