Für sein Scheitern sieht Martin Graf mehrere Gründe: Zum einen läge es am viel diskutierten Fall Carlos. «Der Fall wurde von den Medien stark aufgebauscht», meinte er vor Medien. Graf zeigt sich bezogen auf den Fall Carlos auch durchaus selbstkritsch: «Meine Kommunikation war nicht optimal», gestand er vor den Medien ein. Er sei auf einen solchen Fall nicht vorbereitet gewesen.
Aber auch die Tatsache, dass Zürich ein bürgerlicher Kanton sei und die Grünen generell verloren hätten, habe gegen ihn gespielt.
Graf verglich die Situation der Grünen mit jener der FDP vor vier Jahren. Damals habe der Freisinn Federn lassen müssen, jetzt seien es die Grünen. Er bedaure sehr, dass im Wahlkampf Umweltthemen praktisch keine Rolle gespielt hätten.
Im jetzigen politischen Umfeld sei es mehr um Sozialkosten, Finanzen oder die wirtschaftliche Lage gegangen. Seine Abwahl bezeichnete Graf auch als eine Niederlage für soziale und ökologische Themen.
Überrascht von seiner Abwahl war Graf nicht. Er habe damit rechnen müssen, sagte er. «Ich habe mich geistig darauf vorbereitet.» Erstaunt habe ihn aber, dass es am Schluss in einer anderen Konstellation als erwartet knapp geworden sei. (SDA)