US-Präsident Barack Obama macht ernst und unterstreicht seine Forderung nach einer Justizreform. Wurden in früheren Jahren noch jeder Drogendealer mit bis zu lebenslänglichen Haftstrafen in den Knast gesteckt, will Obama dies nun ändern, weil die Gefägnisse überfüllt sind mit «kleinen Fischen».
Deshalb hat Obama erneut von weiteren 42 Häftlingen die Gefängnisstrafen v reduziert. Die Umwandlung der Haftstrafen betrifft vor allem nicht gewalttätige Drogendealer. Die Betroffenen hätten «der Gesellschaft ihre Schuld mehr als zurückgezahlt» und verdienten «eine zweite Chance», hiess es am Freitag einer Mitteilung aus dem Weissen Haus.
2,2 Millionen Gefangene in den USA
Die Häftlinge, die in verschiedenen Gefängnissen in den USA einsitzen, sollen zwischen Oktober 2016 und Juni 2018 freikommen. Obama hat damit seit seinem Amtsantritt die Haftstrafen von insgesamt 348 Verurteilten umgewandelt. Das ist mehr als die Gesamtzahl der Häftlinge, die bei seinen sieben Vorgängern von dieser Möglichkeit profitierten.
In den USA gibt es 2,2 Millionen Strafgefangene - ein Viertel aller Gefangenen weltweit. Darunter sind viele Drogenabhängige und psychisch Kranke. Experten kritisieren, dass die Methode des konsequenten Wegsperrens die Kriminalitätsrate nicht senkt, sondern vielmehr die Rückfallquote bei Straftaten erhöht. (sda/sin)