Praktisch über Nacht erlangte der Aargauer SVP-Politiker Naveen Hofstetter (35) nationale Bekanntheit. Grund: Er hatte ein Video von der letzten SVP-Delegiertenversammlung mit einer Rede von ihm auf Facebook gestellt. Darin wettert er gegen die erleichterte Einbürgerung der dritten Generation (BLICK berichtete).
Über das obligatorische Referendum stimmt die Bevölkerung am Sonntag ab.
Wer denn künftig noch Schweizer sei, fragt Hofstetter, der indischer Herkunft ist und als Kleinkind adoptiert wurde. Seine Antwort: «In naher Zukunft werden es eben auch all die schwarzen Köpfe sein, die uns derzeit aus dem afrikanischen Staat (sic!) bewandern, die dann auf der Einbürgerungsrampe anstehen.»
Wenn die Schweiz so weitermache, sehe er «schwarz» für das Land – «auch wenn ich vorher nicht in den Spiegel schaue». Er befürchtet, dass Leute eingebürgert würden, die unsere Werte nicht teilen.
Hofstetter will auf eine Anzeige verzichten
Das Video wurde dutzendfach geteilt – entsprechend erhielt Hofstetter auch zahlreiche Reaktionen. Viele davon waren alles andere als freundlich. Der «Aargauer Zeitung» sagt Hofstetter, er habe nicht damit gerechnet. «Ich bin schon sehr erstaunt, wie viele Ausländer sich primitiv zu Wort melden. Der Tonfall ist extrem aggressiv», erklärt er.
Tatsächlich habe er auch Drohungen erhalten. Auf eine Anzeige werde aber verzichtet. Was ihn ärgert ist, dass es nicht mehr ums eigentliche Thema gegangen sei. «Es geht um die Initiative (sic!). Ich habe lediglich etwas Selbstironie gezeigt. Darf man das denn nicht mehr?» (vuc)