Über mangelnde Aufmerksamkeit konnte sich die CVP bei Ihrer Aktion nicht beschweren. Immerhin kommt es nicht oft vor, dass vor dem Bundeshaus drei prächtige Sauen aufgefahren werden – und genüsslich schmatzen.
Kein Wunder, bekamen sie doch ein Dreigangmenü aus Salat, gefüllter Zuchetti sowie Pfirsichen und Beeren zum Dessert serviert.
«Sauteuer»
Die CVP hatte die Tiere vor das Bundeshaus karren lassen, um gegen die AHV-plus-Initiative zu protestieren, über die am 25. September abgestimmt wird. Das Begehren der Gewerkschaften verlangt zehn Prozent mehr AHV-Renten für jeden und jede. Das würde den Bund im Jahr 2030 gut 5,5 Milliarden Franken zusätzlich kosten.
«Sauteuer» findet die CVP. Das Geld der Schweizer Arbeitgeber und Arbeitnehmer sei mit diesem Giesskannenprinzip schlecht investiert. «Etwa so schlecht, wie wenn Sie einem Schwein ein Groumet-Menu servieren», so Generalsekretärin Beatrice Wertli.
Gewerkschaften sind empört
Die Initianten sind empört: «Rentnerinnen und Rentner sind keine gefrässigen Schweine», sagt Thomas Zimmermann, Sprecher des Gewerkschaftsbunds. Es sei verantwortungslos, dass die AHV-Gegner einen Generationenkonflikt herbeireden – «und das auf so primitive Weise».
Tatsache sei, dass das Gros der heutigen und vor allem der künftigen Rentner kein üppiges Dreigangmenü vorgesetzt bekomme.
«Auf den dritten Gang – die 3. Säule – müssen die meisten verzichten. Und der zweite Gang – die Pensionskassenrenten stagnieren oder sinken und sinken. Deshalb braucht es zum ersten Gang nicht nur ein Salätli sondern eine nahrhafte und starke AHV-Rente», so Zimmermann.
Die CVP wehrt sich gegen den Vorwurf. Natürlich würden die Schweine nicht für irgendwen stehen. «Doch in einem Abstimmungskampf muss man mit Symbolen arbeiten, um die Folgen dieser schädlichen Initiative aufzuzeigen», sagt Wertli. (sf)
Die AHV-plus-Initiative, über die am 25. September abgestimmt wird, fordert zehn Prozent mehr AHV. Alleinstehende kämen dadurch auf rund 200 Franken mehr pro Monat, Ehepaare auf 350. Die Gewerkschaften wollen mit ihrer Initiative Rentenkürzungen ausgleichen, die durch tiefere Renditen der Pensionskassen drohen. Die erste Umfrage des Instituts GFS im Auftrag der SRG zeigt eine eher kritische Stimmung gegenüber dem Begehren. 49 Prozent der Befragten sprechen sich für die Vorlage aus – einen Monat vor dem Urnengang ist das wenig. Unterdessen geht der Streit um die Rentenreform 2020 im Parlament weiter. Nach dem Kompromissvorschlag des Ständerats sollen mit einer Erhöhung der AHV-Rente von 70 Franken die sinkenden Umwandlungssätze der Pensionkassen sowie ein höheres Rentenalter für Frauen aufgefangen werden. Die Sozialkommission des Nationalrats will davon nichts wissen: Sie setzt auf eine längerfristige Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre – ohne Kompensation.
Die AHV-plus-Initiative, über die am 25. September abgestimmt wird, fordert zehn Prozent mehr AHV. Alleinstehende kämen dadurch auf rund 200 Franken mehr pro Monat, Ehepaare auf 350. Die Gewerkschaften wollen mit ihrer Initiative Rentenkürzungen ausgleichen, die durch tiefere Renditen der Pensionskassen drohen. Die erste Umfrage des Instituts GFS im Auftrag der SRG zeigt eine eher kritische Stimmung gegenüber dem Begehren. 49 Prozent der Befragten sprechen sich für die Vorlage aus – einen Monat vor dem Urnengang ist das wenig. Unterdessen geht der Streit um die Rentenreform 2020 im Parlament weiter. Nach dem Kompromissvorschlag des Ständerats sollen mit einer Erhöhung der AHV-Rente von 70 Franken die sinkenden Umwandlungssätze der Pensionkassen sowie ein höheres Rentenalter für Frauen aufgefangen werden. Die Sozialkommission des Nationalrats will davon nichts wissen: Sie setzt auf eine längerfristige Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre – ohne Kompensation.