Eine Solaranlage für den «grössten Atomlobbyisten»
Junge geben SVP-Rösti eins aufs Dach

Das Jugendkomitee für die Energiestrategie will exakt 13’420 Franken sammeln. Damit wollen die Jungpolitiker SVP-Chef Albert Rösti eine Solaranlage schenken.
Publiziert: 10.05.2017 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:53 Uhr
So soll das Haus von SVP-Chef Rösti nach dem Willen des Jugendkomitees für die Energiewende dereinst aussehen.
Foto: ZVG
Nico Menzato

Der Abstimmungskampf um das Energiegesetz befindet sich im Schlussspurt. Und es könnte knapp werden. Gemäss heute veröffentlichten Umfragen holen die Gegner des Energiegesetzes auf. Die Befürworter haben allerdings weiterhin die Nase vorn – mit 53 respektive 56 Prozent Ja zu 37 respektive 45 Prozent Nein-Stimmen. In der SRG-Umfrage vor einem Monat waren noch 61 Prozent der Stimmberechtigten für das Energiegesetz und nur 30 Prozent dagegen.

Nun macht das Jugendkomitee, das sich für ein Ja einsetzt, mit einer süffigen Aktion von sich reden. Die Jung-Politiker sammeln Geld, um SVP-Präsident Albert Rösti eine Solaranlage zu finanzieren.

SVP-Chef Albert Rösti.
Foto: Keystone

«Der grösste Atom- und Erdöllobbyist der Schweiz verweigert sich der Energiezukunft. Es braucht jetzt unser Eingreifen, um seine Scheuklappen zu öffnen», sagt Pascal Vuichard, der Kampagnenleiter des Jugendkomitees und Co-Präsident der jungen Grünliberalen.

Eine massgeschneiderte Anlage gibts für 13’420 Franken

Die Solarenergie sei sauber, sicher und einheimisch. Sie reduziere Röstis Auslandabhängigkeit zu einem guten Stück – das sei sicherlich in seinem Interesse, auch wenn das die Erdöllobby nicht gerne sehe, so Vuichard weiter.

Das Dach des Hauses von Rösti in Uetendorf BE hat das Komitee genau ausgemessen – um eine massgeschneiderte Anlage bauen zu lassen. «Für 13’420 Franken bekommt Herr Rösti satte 4930 kWh erneuerbaren und einheimischen Strom pro Jahr von seinem eigenen Hausdach», sagt Vuichard. 

Jedermann kann ab heute Abend für den SVP-Präsidenten spenden – via Plattform Wemakeit.com.

Wasserkraft fördern 

Der SVP-Chef winkt ab: «Ich werde das Geschenk nicht annehmen. Wenn die Jungen aber eine gute Tat für die Stromversorgung leisten wollen, sollen sie das Geld dem Wasserkraftwerk Oberhasli spenden.»

Bei Investitionen in die Wasserkraft bleibe das Geld in der Schweiz, so Rösti. «Die Solarzellen jedoch werden in China produziert, machen die Wasserkraft und damit eine sichere Stromversorgung kaputt.»

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