Der künftige US-Präsident Donald Trump reagierte in der Nacht umgehend auf den Anschlag in Berlin. «Diese Terroristen und ihre regionalen und weltweiten Netzwerke müssen vom Angesicht der Erde ausgelöscht werden, eine Mission, die wir mit allen freiheitsliebenden Partnern ausführen werden.»
Und auf Twitter fügte er an: «Heute gab es Terroranschläge in der Türkei, in der Schweiz und in Deutschland – und es wird nur schlimmer. Die zivilisierte Welt muss umdenken!» Ist das tatsächlich das Ende der offenen Gesellschaft?
Der Vorsitzende der deutschen Innenministerkonferenz, Klaus Bouillon, spricht von einem «Kriegszustand». Der saarländische Innenminister: «Wir müssen konstatieren, wir sind in einem Kriegszustand, obwohl das einige Leute, die immer nur das Gute sehen, nicht sehen möchten.»
Gefährdung durch islamische Migration
Auch Mauro Mantovani, Dozent strategische Studien an der ETH-Militärakademie, fordert ein Ende der Blauäugigkeit. Mantovani: «Viele unserer Mitbürger neigen zur Verharmlosung von Problemen. Sie wollen weder ihre Sicht gegenüber der islamischen Immigration, von der eine spezifische Gefährdung ausgeht, noch ihr Verhalten im Alltag ändern.»
Er fordert für den Staat mehr «Fähigkeiten zur Aufklärung und Reaktion», sprich mehr nachrichtendienstliche und polizeiliche Kompetenzen. Aber auch individuell sei wohl mehr Vorsicht und Umsicht sowie permanente Reaktionsbereitschaft angebracht. Mantovani rät, stets handlungsbereit zu sein: «Ich kann Abwehrtechniken und -mittel, soweit legal, nur empfehlen.»
Westen soll seine Werte formulieren
Im Zuge des zunehmenden Islamismus empfiehlt der Sicherheitsstratege dem Westen ein selbstbewussteres Auftreten sowie ein konsequenteres Vorgehen gegen Extremisten. Mantovani: «Ich denke, der Westen steht in einem heilsamen Prozess, seine Werte zu formulieren und vermehrt auch durchzusetzen. Letztlich ist es wohl besser, wenn jemand, der sich mit unseren Werten nicht identifizieren kann, sich ein Land aussucht, wo seine Werte gelten.»
Update: Die Schiesserei in Zürich hatte laut Kantonspolizei keinen terroristischen Hintergrund, wie sie heute Nachmittag an einer Pressekonferenz erklärte.