Um 16.00 Uhr hat Ariel Zurawski, der Besitzer der polnischen Speditionsfirma Uslugi Transportowe ARIEL Zurawski, zum letzten Mal Kontakt mit seinem Cousin, der den Scania-Sattelschlepper von Italien nach Berlin gefahren hat.
Der Fahrer erzählt dem Chef, dass er den mit Stahlträgern beladenen LKW in der Nähe der zu beliefernden Firma geparkt habe. Der Plan: Am Dienstagmorgen soll er entladen werden.
In den nächsten Stunden wird der Motor mehrmals gezündet: Laut den GPS-Daten, die der Speditionschef schon ausgewertet und veröffentlicht hat, hat jemand den Laster um 15.44 Uhr und dann um 16.52 Uhr sowie um 17.37 Uhr gestartet. Das Fahrzeug fährt zu diesem Zeitpunkt aber nicht los.
Erst um 19.34 Uhr bricht der Scania-Sattelschlepper zur Todesfahrt auf. Der Lastwagen nähert sich dem Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheid-Platz vor der Gedächtniskirche, er fährt über die Hardenbergstrasse oder Kantstrasse aus westlicher Richtung (siehe Karte).
Wenig später biegt er ab und fährt durch eine Gasse des Weihnachtsmarkts. Er rast zwischen 50 und 80 Meter zwischen den Ständen hindurch – gemäss Polizei mit «erheblicher Geschwindigkeit» – und kommt auf der Budapester Strasse zum Stehen. Um 20.07 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert.
Der Weihnachtsmarkt befindet sich bei der Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg. Es ist einer der grössten und beliebtesten der Stadt und wird auch von vielen Touristen besucht.
Der Täter, mutmasslich ein vor einem Jahr nach Deutschland geflüchteter Pakistani (23), flüchtet. Die Polizei nimmt später bei der Siegessäule im Tiergarten einen Verdächtigen fest. Um 21.40 Uhr meldet die Polizei die Verhaftung und den Tod des polnischen Beifahrers. (rey)