Schweizer gelten als kühl, zurückhaltend und distanziert. Flirten ist hier eher etwas für Fortgeschrittene. Einer Studie zufolge nehmen wir das Flirten viel zu seriös und haben deshalb Bammel vor den Konsequenzen.
Rund 360 Deutschschweizer Singles im Alter von 18 bis 69 Jahren haben an der Umfrage der Online-Partnervermittlung Parship teilgenommen. Die Treue hat sich dabei als zentrales Thema in einer Partnerschaft erwiesen. Ein einfacher Flirt kann diese demnach bereits strapazieren.
Rund ein Viertel der Befragten würde das Flirten deshalb ganz vermeiden, um den Partner nicht eifersüchtig zu machen. Und wenn es darum geht, was Flirten überhaupt ist, sind Schweizer sehr streng: Viele sehen nämlich bereits im «Hinterherschauen» oder Blicke austauschen einen Akt des Fremdgehens.
Auffällig ist, dass die Mehrheit der Befragten mit sich selbst härter ins Gericht geht als mit ihren Partnern. Während 57 Prozent der Teilnehmer schon kleinere Vergehen als Untreue werten, würden andersrum nur knapp 41 Prozent dieselbe Verhaltensweise dem Partner ankreiden.
Der Paarberater Marco Caimi findet den strengen Umgang mit Flirts schade. Für ihn können diese sogar das Salz in der Suppe bedeuten. Zu Blick.ch sagt er: «Das Problem ist, dass in vielen Beziehungen das Thema nicht besprochen wird. Deshalb ist oft nicht klar, was erlaubt ist und was nicht.» Dabei sei es eine Illusion zu glauben, dem Partner würde sonst keine andere Person gefallen.
Damit Eifersucht und Besitzansprüche nicht zur Bedrohung für Paare werden, rät Caimi: «Am besten stellen beide Seiten von Anfang an klar, wo ihre Schmerzgrenzen liegen, was als einfacher Flirt gilt und was schon unter Fremdgehen läuft.» (cat)