Wegen Moslems und Juden
Speck und Wurst in Schulbüchern verboten!

Muslime und Juden finden den Entscheid saukomisch. Einer der weltweit grössten Lehrmittelverlage will alles, was mit Schwein zu tun hat, aus den Schulbüchern verbannen.
Publiziert: 16.01.2015 um 20:15 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 11:16 Uhr
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Die glückliche Familie von Peppa Pig ist in britischen Lehrmitteln unerwünscht.
Foto: ZVG

Keine Sau schafft es in britische Lehrbücher. Auch Speck und Wurst sind verboten.

Oxford University Press (OUP), einer der weltweit grössten Lehrmittelverlage, ermahnt seine Autoren, künftig auf alles, was mit Schwein in Verbindung gebracht werden kann, zu verzichten.

Zu viel politische Korrektheit

Der Grund: Man will keine Juden und Muslime vor den Kopf stossen.

Der Brief an die Autoren wurde nach den Attentaten von Paris verfasst und verschickt.

«Unser Unterrichtsmaterial wird in über 150 Länder verkauft», rechtfertigt ein Sprecher von OUP den Entscheid. «Als solches muss es Empfindlichkeiten berücksichtigen und einer Reihe kultureller Unterschiede genügen.» 

Die Autoren schütteln über so viel politische Korrektheit den Kopf. Sie zweifeln daran, dass sich jemand durch eine Szene auf dem Bauernhof beleidigt fühlen kann.

Und auch Muslime und Juden finden den Entscheid saukomisch. Für Khalid Mahmood, ein muslimisches Mitglied der Labour Party, ist er einfach nur «unsinnig».

Aus Schweinchen werden Welpen

Und ein Sprecher des Jüdischen Führungsrates ergänzt gegenüber «Daily Mail»: «Das Gesetz verbietet uns Schwein zu essen, nicht Schwein zu sagen.»

Es ist nicht die erste Aktion, mit der die Briten vor lauter Rücksichtsnahme übers Ziel hinausschiessen.

2005 verbannten zwei Grossbanken Sparschweine aus der Werbung und den Gebäuden, um keine Muslime zu beleidigen.

Und 2007 wurde bei einer Schulaufführung in West Yorkshirke das Stück «Drei kleine Schweinchen» vom Programm gestrichen. Stattdessen wurde «Drei kleine Welpen» aufgeführt. (mad)

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