Der estnische Verteidigungsminister Sven Mikser hat die Nato-Staaten vor dem Hintergrund des Konfliktes mit Russland aufgefordert, Raketensysteme in seinem Land zu stationieren. «Ich hätte gerne, wenn hier Mittelstrecken-Flugabwehrraketensysteme der Alliierten stationiert würden und Einheiten, die daran regelmäßig trainieren», sagte Mikser gegenüber dem deutschen Nachrichtenmagazin «Focus».
«Man kann das ständig nennen oder rotierend. Mir ist egal, ob die Katze schwarz oder weiß ist. Hauptsache, sie fängt Mäuse», erläuterte er das Ansinnen.
Grund für die Anfrage ist die Angst vor dem übermächtigen Nachbarn. Dieser lässt über dem baltischen Raum seit längerem sicht- und hörbar seine Muskeln spielen. Fast täglich steigen inzwischen Nato-Kampfjets über auf, um russische Militärflugzeuge «abzufangen».
Estland verfügt selbst nicht über eine eigene wirksame Flugabwehr, deswegen soll das nordatlantische Militärbündnis nun mit Raketen aushelfen.
Die von Mikser geforderten Mittelstreckensysteme haben eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern und könnten damit zum Schutz wichtiger Infrastruktur dienen.
USA liefern Waffen an Ukraine
Der US-Senat hat ein Gesetz zu Waffenlieferungen an die Ukraine und neuen Sanktionen gegen Russland bestätigt. Die Senatoren stimmten am Samstagabend einstimmig für den «Ukraine Freedom Support Act».
Das Gesetz macht den Weg frei für die Lieferung sogenannter tödlicher US-Militärausrüstung für den Kampf gegen die pro-russischen Rebellen in der Ostukraine. Die Entscheidung hierüber liegt aber letztendlich bei US-Präsident Barack Obama, der bislang lediglich die Lieferung nicht-tödlicher Militärhilfe genehmigt hat.
Der US-Kongress hatte das neue Gesetz am Donnerstagabend verabschiedet, aus formalen Gründen musste es danach vom US-Senat erneut bestätigt werden. Obama wird darin ausserdem aufgefordert, schärfere Sanktionen unter anderem gegen den russischen Rüstungssektor zu verhängen.
Abgeordnete des ukrainischen Parlaments hatten das Gesetz als «historische Entscheidung» bezeichnet, während Russland die USA vor Konsequenzen warnte. (rsn/sda)