Oksana Makar hat es nicht geschafft. Tapfer hatte die 18-Jährige drei Wochen lang um ihr Leben gekämpft. Den rechten Arm und beide Füsse hatten ihr die Ärzte bereits amputieren müssen, 55 Prozent ihrer Haut war verbrannt. Dennoch sagte sie: «Ich will leben!»
Oksanas Geschichte erschütterte weit über die Ukraine hinaus: Am 9. März vergewaltigten drei junge Männer die 18-Jährige brutal. Als sie ihnen mit einer Anzeige drohte, würgten sie Oksana bis sie glaubten, sie sei tot. Die Täter wickelten Oksana in ein Tuch, schleppten sie auf eine verlassene Baustelle und zündeten sie an.
Ein Passant, der zufällig dort eine Autopanne hatte, entdeckte Oksana und holte Hilfe.
Verdächtige wegen guter Beziehungen frei gelassen
In der Ukraine sorgte der Fall für grosse Empörung: Denn die Polizei verhaftete die drei jungen Männer rasch, liess aber zwei von ihnen schnell wieder frei. Es stellte sich heraus, dass die beiden die Söhne höherer Funktionäre der Regionalverwaltung sind.
Die Mutter von Oksana stellte ein Video ins Internet, das die Leiden ihrer Tochter zeigt. Sie hatte die ungeteilte Sympathie der Ukrainer und Ukrainerinnen auf ihrer Seite. Sie spendeten Blut und sammelten Geld für Oksana, wie die «NZZ» heute berichtet.
Doch all das konnte Oksana nicht retten: Die junge Frau verlor heute den Kampf gegen den Tod, wie «BBC» berichtet. Sie starb an ihren schweren Verbrennungen und Schäden an der Lunge, wie die Ukrainischen Behörden erklärten. (sik)