Pompös, mit zahlreichen wichtigen Persönlichkeiten und einem riesigen Fest soll Donald Trump am Freitag gemäss einer über 200-jährigen Tradition zum US-Präsidenten gekürt werden. Doch die Organisation gestaltet sich schwierig: Die Liste von Prominenten, die sich weigern, am Fest teilzunehmen, wird jeden Tag länger.
Beach Boys, Moby und Elton John haben bereits abgesagt
Seine Vorgänger freuten sich über Auftritte von Stars wie Bruce Springsteen. Die Beach Boys, Moby, Elton John und andere haben Donald Trump bereits abgesagt. Nun wollte er offenbar, wenigstens eine Springsteen-Cover-Band verpflichten. Doch auch die B Street Band hat abgesagt – aus Respekt gegenüber Springsteen, der den zukünftigen Präsidenten im Vorfeld als «eklatanten, giftigen Narzissten» bezeichnete, schreibt «USA today».
Der Rapper Kayne West hingegen sei nicht angefragt worden, schreibt CNN – obwohl dieser als Freund und Unterstützer Trumps gilt. Laut der «Washington Post» haben mittlerweile auch über 40 wichtige Parteipolitiker der Demokraten angekündigt, den Anlass zu boykottieren.
Riesiger Marsch mit Vagina-Hüten geplant
Im ganzen Land organisieren die Trump-Gegner Proteste während der Inauguration.
Der grösste Event wird wohl der Women's March am Tag nach den Feierlichkeiten in Washington sein, 200'000 Menschen werden erwartet. Für den Umzug häkeln Frauen im ganzen Land Pussyhats – pinkfarbene Strickmiützen mit Büsi-Ohren. Ein Seitenhieb auf Trumps Pussy-Grab-Zitat.
Laut «NY Daily News» sind rund 60'000 der pinken Kopfbedeckungen bereits produziert, unter anderen unterstützen Schauspielerin Olivia Wilde, Comedian Amy Schumer, Sängerin Katy Perry und Actrice America Ferrera die Bewegung, schreibt «Us Weekly».
Eine provokative Tanzparty für den Vize
Derweil planen Aktivisten unter dem Namen «DisruptJ20» Blockaden, Demonstrationen, Ansprachen und Konzerte. Zudem soll eine «gigantische Tanzparty von Homosexuellen» vor dem Haus des Vizepräsidenten Mike Pence stattfinden, der für seine homophoben Aussagen bekannt ist. Von fehlenden Bewilligungen für diese Aktionen wollen sich die Organisatoren nicht aufhalten lassen, schreibt «Fox News».
Eine weitere Protestaktion plant Filmemacher Michael Moore: Er bietet Persönlichkeiten wie Schauspieler Mark Ruffalo und Alec Baldwin für eine Demonstration vor dem Trump Tower in New York auf, schreibt die «International Business Times».
Nachfrage nach Hotelzimmern war niedrig
Zur Einweihungsfeier Donald Trumps, der offiziellen Parade und dem Schwören des Eids werden rund 800'000 Personen erwartet – rund eine Million weniger als bei Barack Obamas erstem Amtsantritt.
Die Nachfrage nach Hotelzimmern habe sich in Grenzen gehalten, sagt Elliott Ferguson, Präsident des Tourismusbüros von Washington DC. «Es ging viel, viel langsamer, als man es erwartet hätte.»
Amerikaner kommen für die Proteste nach Washington
Der Marsch der Frauen am Samstag habe hingegen viel mehr Menschen zu einem Besuch bewogen. «In dem Moment, in dem es bestätigt wurde, nahmen die Hotelreservationen zu», schreibt «PBS Newshour».
Ein Trost bleibt Trump: Die Anhänger der Cowboy-Kirche von Jerusalem können es kaum erwarten, an der Feier teilzunehmen, schreibt «Sky News». Und auch die Gruppierung «Biker für Trump» will Solidarität mit dem neuen Präsidenten zeigen. Zu den mehr oder weniger bekannten VIPs am Event gehören Country-Sänger Toby Keith, Schauspieler Jon Voight und die Band 3 Doors Down.