Der US-Wahlkampf läuft auf Hochtouren. Am 8. November müssen die Amerikaner entscheiden, wer nach Barack Obama als Präsident ins Weisse Haus einziehen soll. Die Kandidaten der Demokraten und Republikaner stehen fest: Hillary Clinton (68) und Donald Trump (70). Doch jetzt macht ein dritter Kandidat dem siegessicheren Milliardär Konkurrenz.
Der Republikaner Evan McMullin steigt als unabhängiger Kandidat ins Rennen um die Präsidentschaft ein. «Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun», erklärt McMullin auf seiner Seite im Onlinenetzwerk Facebook. Sein Land habe Besseres verdient als Trump oder Clinton. Deswegen biete er sich «demütig» den «Millionen von desillusionierten Amerikanern» als die bessere Alternative an.
Unterstützt wird McMullin vom Anti-Trump-Flügel der Republikaner. Der 40-Jährige hatte den Milliardär in den vergangenen Monaten selbst mehrfach scharf kritisiert.
McMullin ist für die Öffentlichkeit ein eher unbekanntes Gesicht. Der Anti-Terror-Experte arbeitete zwischen 2001 und 2010 für den US-Geheimdienst CIA. 2011 wechselte er die Branche, wurde für das Finanzunternehmen Goldman Sachs tätig.
In den letzten Jahren stieg McMullin innerhalb der Partei immer weiter auf und kann besonders von den Trump-Gegnern grosse Rückendeckung erwarten. Seine Chancen stehen statistisch gesehen allerdings schlecht: Bisher hat es noch kein unabhängiger Kandidat geschafft, ins Weisse Haus gewählt zu werden. (jvd)