Töchterchen im Tessin geboren
Putins geheime Kinder

Ist im Tessin Putins fünftes Kind zur Welt gekommen? Niemand weiss das so genau. Was auch daran liegt, dass die Präsidentenfamilie in Russland ein Tabu ist. Niemand getraut sich darüber zu schreiben.
Publiziert: 14.03.2015 um 00:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:08 Uhr
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Nur ganz wenige Familienfotos von Putin, seiner Frau und den gemeinsamen Kindern sind publik. Das ist eines davon.

Ljudmila Putina soll eigenen Angaben zufolge «einen ganzen Tag geheult» haben, als sie vor 15 Jahren erfahren hat, dass ihr Mann russischer Staatspräsident wird. Sie habe realisiert, «dass es mit unserem Privatleben vorbei ist.»

Von wegen. Putins Familie ist bis heute sein bestgehütetes Geheimnis. Niemand weiss, wie viele Kinder der 62-Jährige hat. Das Baby, das im Tessin zur Welt gekommen sein oder bald geboren werden soll, könnte Kind Nummer 3, 4 oder 5 sein.

Bestätigt ist, dass Putin 1983 die Stewardess Ljudmila Alexandrowna geheiratet hat. Mit ihr hat der machthungrige Präsident zwei Töchter: Maria, auch Mascha genannt, ist heute 29, Jekaterina alias Katja 30 – nur ein Jahr jünger als Putin-Geliebte Alina Kabajewa. Diese soll Putin zwei weitere Kinder geboren haben.

Zur angeblichen Beziehung zu Kabajewa und möglichen Kindern schweigt sich der Präsident allerdings eisern aus, schliesslich war der nach eigenen Angaben «strenggläubige» Christ noch mit Ljudmila verheiratet, als seine Geliebte ein erstes Kind auf die Welt gebracht haben soll. Sohn Dmitri soll 2009 zur Welt gekommen sein, eine Tochter mit unbekanntem Namen drei Jahre später.

Die beiden ersten Töchter, benannt nach ihren Grossmüttern, wuchsen in Deutschland auf, bis die Familie 1996 schliesslich nach Moskau zog. Sie sollen beide unter falschen Namen an der Uni St. Petersburg studiert haben. Mascha Medienberichten zufolge Biologie, ihre Schwester Asiatische Studien.

Ein einziges Mal traten die beiden öffentlich auf – bei der Einsetzung ihres Vaters in das Präsidentenamt im Jahr 2000. Im einzigen Interview, das sie je geführt haben, erzählen sie vom Leben als Töchter einer der mächtigsten Männer der Welt. Sie könnten nicht mehr in eine normale Schule gehen, sondern hätten Privatlehrer, zitiert die «Newsweek» Mascha. «Wir haben Aufpasser, wenn wir ins Kino gehen.»

Auch Ljudmila liess sich einige Worte entlocken. Putin sei ein toller Vater, schwärmt sie. «Er liebt die Mädchen wirklich sehr. Nicht alle Männer behandeln ihre Mädchen so liebevoll wie er. Und er verwöhnt sie.» Sie sei diejenige, die für die Disziplinierung zuständig sei.

Seit diesem kleinen Einblick in das Familienleben der Putins herrscht eine Informationssperre, was Privates betrifft. Selbst enge Mitarbeiter Putins haben die zwei in den 80ern geborenen Töchter nie zu Gesicht bekommen, schreibt «Newsweek». Und Ljudmila verschwand nach der Trennung 2013 beziehungsweise der 2014 folgenden Scheidung von der Bildfläche, als hätte sie nie zuvor existiert. Gerüchten zufolge soll Putin ihr eine Residenz nahe der estnischen Grenze zur Verfügung gestellt haben. Weit weg von Moskau.

Je eiserner Putin allerdings schweigt, desto wilder spriessen die Gerüchte. Mascha lebt unbestätigen Angaben zufolge mit ihrem dänischen Freund oder Ehemann Jorrit Faassen, der für den staatlichen Erdgasriesen Gazprom arbeiten soll, in Voorschoten in der Nähe von Den Haag.

Nach dem Abschuss der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ostukraine durch pro-russische Separatisten, der viele niederländische Todesopfer forderte, soll das Paar allerdings nicht mehr in ihrem Appartement gesehen worden sein. Als es vor dem Haus zu Protesten kam, war das Penthouse offenbar leer. Es ist unklar, wo sie sich heute befinden. 2013 wurde das Gerücht laut, Mascha habe ein Kind geboren. Ist Putin also bereits Grossvater?

Auch Putin-Tochter Katjas Aufenthaltsort ist unbekannt, sie lebt wohl aber in Russland. Die Blondine ist leidenschaftliche Tänzerin, hatte 2013 wohl einen Rock'n'Roll-Auftritt an einem Wettkampf in Winterthur. Ein Video kursiert im Netz, das sie zeigen soll, wie sie unter dem Decknamen Ekaterina Tikhonova über das Parkett wirbelt. 2010 hiess es, Katja stehe kurz davor, den Sohn eines südkoreanischen Admirals, der nach Moskau gesandt wurde, zu heiraten. Der Kreml dementierte.

Während westliche Medien immer wieder über Putins Sprösslinge, ihren Beziehungsstatus und Aufenthaltsort spekulieren, halten sich russische Medien zurück. Denn sie wissen, was andernfalls geschieht. 2008 hatte die Zeitung «Moskovsky Korrespondent» über die angeblich geplante Hochzeit wischen Alina und Putin berichtet. Das hatte Konsequenzen. Der Chefredaktor musste innerhalb weniger Stunden zurücktreten, der Besitzer kriegte einen Anruf der Administration Putin. Das Blatt erschien nie wieder. (lha)

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