Steckt er hinter dem Sony-Hack?
Der dicke Kim streitet alles ab

Nordkorea wird verdächtigt, beim Hack auf das Computersystem von Sony die Finger im Spiel gehabt zu haben. Doch Kim Jong Un winkt ab. Man wisse ja nicht einmal, wo dieses Filmstudio überhaupt stehe.
Publiziert: 07.12.2014 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:47 Uhr
Der Hack-Angriff kam Kim Jong Un gelegen. Mitgemischt haben will er aber nicht.
Foto: Keystone

Für Sony wars der Super-GAU. Fünf Filme der Produktionsfirma sind vor oder bereits sehr kurz nach dem Kinostart im Netz aufgetaucht – darunter das Weltkriegsepos «Fury» mit Brad Pitt, das Anfang 2015 in der Deutschschweiz Premiere feiert.

Ausserdem wurden Mitarbeiter des Studios per E-Mail bedroht und vertrauliche Informationen über das Unternehmen veröffentlicht.

Bis heute ist unklar, wer hinter dem Mega-Hack steht. Einen Verdächtigen gibt es allerdings: Kim Jong Un, der skrupellose Diktator Nordkoreas. Ein Hinweis darauf ist offenbar der Programmcode, der demjenigen, der bei Cyber-Attacken auf südkoreanische Banken und Fernsehstationen von vergangenem Jahr verwendet worden ist, erstaunlich ähnlich ist.

Ausserdem befindet sich unter den betroffenen Filmen ein Streifen, dessen Plot von Kim Jong Un handelt. In «The Interview» bekommen zwei Journalisten die Chance, ein Interview mit dem Diktator zu führen. Vom CIA werden sie dann allerdings beauftragt, den dicken Despoten zu töten. Zu viel für das Diktatorenherz?

Nordkorea gibt sich ahnungslos

Kim Jong Un winkt ab. Eine Woche nach Aufkommen der Spekulationen um ein Mitmischen Nordkoreas meldet sich die Führungsriege in einem Statement, verbreitet durch die staatliche Nachrichtenagentur, zu Wort. Ein Sprecher der Nationalen Verteidigungskommission gibt darin zu bedenken, dass Nordkorea nicht einmal wisse, «wo in Amerika sich Sony Pictures befindet». Auch habe man gar nicht das Bedürfnis, das zu wissen.

Was man aber «mit Bestimmtheit» wisse, sei, dass Sony einen Film produziert habe, der «die Würde der obersten Führung Nordkoreas» verletzte. Möglicherweise habe ein Sympathisant die «gute Tat» begangen. Diese würden nämlich, heisst es drohend, «überall auf der Welt» in grosser Zahl bestehen. (lha)

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