Schweizer (19) soll in Rimini Britin (17) vergewaltigt haben
Anwalt: «Die Verletzungen sind Knutschflecken»

Sie lernten sich in den Ferien am Strand von Rimini kennen. Das Mädchen spricht von einer Vergewaltigung, er sagt, der Sex sei einvernehmlich gewesen. BLICK sprach mit dem Anwalt des beschuldigten Schweizers.
Publiziert: 19.08.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 12:00 Uhr
Hier am Strand von Rimini soll es zu der Vergewaltigung gekommen sein.
Foto: EPA/PASQUALE BOVE

Was mit einem Ferien-Flirt am Strand von Rimini (I) begann, endete mit schweren Vorwürfen: Ein Schweizer (19) soll eine britische Touristin (17) vergewaltigt haben.

Der Beschuldigte sitzt derzeit in U-Haft. BLICK sprach mit dem Anwalt des jungen Mannes aus Vevey VD. Sein Mandant habe «keine Gewalt angewendet», sagt Piergiorgio Tiraferri. Dass er nun während der Vorermittlungen im Gefängnis sitze, sei nur aus dem Grund, weil er keine Bezugspersonen in Italien habe.

Piergiorgio Tiraferri: Anwalt des beschuldigten 19-Jährigen aus Vevey VD.
Foto: Linkedin

Das Mädchen aus Grossbritannien machte mit ihrer Familie in einem Hotel in der Gegend Ferien, wie das Onlineportal «il Resto del Carlino» schreibt. Den Schweizer mit bosnischen Wurzeln lernte sie am Strand kennen. Auch er war in Rimini in den Ferien mit seiner Familie und feierte seinen Schulabschluss.

Sie machten Selfies und schrieben einander

Nachdem sich die beiden kennengelernt hatten, trafen sie sich am Pool, gingen ans Meer, schrieben Nachrichten über Whatsapp, machten Selfies und tauschten Geheimnisse aus.

So auch am Mittwoch vergangener Woche. Das Paar machte einen Abendspaziergang am Meer. Sie küssten sich, landeten auf einem Liegestuhl und beobachten Sternschnuppen am Nachthimmel. Von da an beginnen sich die Versionen der beiden zu unterscheiden. 

Während das Mädchen erklärt, vom Schweizer vergewaltigt worden zu sein, betont er, der Sex sei einvernehmlich gewesen. «Ich habe sie nicht vergewaltigt», sagt er. «Wahrscheinlich fühlt sie sich schlecht, weil sie ihren Freund betrogen hat, der in Grossbritannien auf sie wartet.»

Anwalt Tiraferri präzisiert: «Das Mädchen war hin- und hergerissen.» Die 17-Jährige habe sich ausgezogen und wieder angezogen – und schliesslich nochmals ausgezogen. Der junge Mann habe sie hartnäckig zu überzeugen versucht, mit ihm Sex zu haben. «Sie wurde Opfer seiner Beharrlichkeit, nicht von Gewalt.»

Woher stammen die Verletzungen?

Nach der angeblichen Tat brachten die Eltern die 17-Jährige ins Spital, wo sie untersucht wurde. Laut Bericht wies sie Verletzungen und Blutergüsse auf, was auf eine Vergewaltigung hindeuten kann.

«Bei den Verletzungen handelt es sich um Knutschflecken im Brustbereich», sagt Anwalt Tiraferri.

Doch der Portier des Hotels, wo das Mädchen wohnte, bekräftigt die Vermutung der Vergewaltigung. Als die 17-Jährige zurückgekommen sei, habe sie sich sehr seltsam verhalten. Sie sei quasi unter Schock gestanden.

Der Anwalt des Beschuldigten versucht nun zu erwirken, dass der 19-jährige Schweizer den Abschluss der Voruntersuchungen zusammen mit seinen Eltern in einem Hotelzimmer abwarten kann. Der entsprechende Entscheid soll in wenigen Tagen gefällt werden.

Die Namen des mutmasslichen Opfers und des Anwalts der 17-Jährigen sind nicht bekannt – die Gegenseite konnte daher durch BLICK nicht befragt werden. (noo)

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