Es ist das grösste Fussball-Turnier der Welt: 1709 Teams aus 80 Nationen waren dieses Jahr am Gothia Cup angemeldet, der am Wochenende zu Ende ging. Der Junioren-Anlass findet seit 1975 im schwedischen Göteborg statt.
Doch das beliebte Turnier hat dieses Jahr einen empfindlichen Dämpfer erlitten. Ein nordafrikanisches Team musste nach Hause geschickt werden, weil die Spieler drei junge Schwedinnen massiv bedrängten.
Die 16-jährigen Mädchen standen vor dem bekannten Ullevi-Stadion, als eine Gruppe von 30 bis 40 Teenagern sowie ein Betreuer einer Sportgruppe auf sie zukamen. Man schwatzte kurz und schoss Fotos.
Als die drei Schwedinnen weiter gehen wollten, passierte es: Die jungen Männer fassten ihnen an die Brüste, küssten sie und versuchten ihnen, unter die Kleider zu greifen. So wie an der Silvesternacht in Köln! Eine Mutter erzählt auf «svt.se»: «Der erwachsene Mann stiess meiner Tochter seine Zunge in den Mund.»
Ein Polizist hörte die Hilfeschreie der Mädchen. Der 36-jährige Teammanager aus Marokko wurde festgenommen. Weil man nicht eruieren konnte, wer die Mädchen sonst noch belästigt hatte, musste die Gruppe das Turnier verlassen und abreisen.
Der Zungenbohrer sitzt in Haft und muss sich vor Gericht verantworten.
Dennis Andersson, Generalsekretär des grossen Sportfestes: «Und sowas passiert am Gothia Cup! Ich bin am Boden zerstört.» Das Nordafrika-Team wird nächstes Jahr vom Cup ausgeschlossen. (gf)