Russen-Hooligan Alexander Schprygin
Der nackte Neonazi-Wahnsinn

Alexander Schprygin ist der Gründer der russischen Fan-Vereinigung VOB. Doch zu seinen Hobbys gehören nicht nur Fussball: Er engagierte sich auch in der Nazi-Szene.
Publiziert: 15.06.2016 um 14:34 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:35 Uhr
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Alexander Schprygin mit Freunden in eindeutiger Pose.

Die Arme in die Höhe gestreckt, den Busen entblösst: So liess sich der russische Fussball-Hooligan Alexander Schprygin 2001 mit einer fröhlichen Blondine an einem Rockkonzert in Russland ablichten. Die Pose ist eindeutig: Es ist der Hitlergruss!

Die russischen Ultras sorgen zurzeit an der Fussball-EM in Frankreich für Aufregung und Schrecken. Wie eine kleine Armee haben sie am Samstag in Marseille die Engländer angegriffen. Die vorbereitete Attacke forderte nach dem Spiel zwischen Russland und England 35 Verletzte – vor allem Briten.

Unter den russischen Fans war auch Alexander Schprygin (38) – jener Mann, der auf dem hier gezeigten Bild den Arm in die Höhe streckt.

In der Neonazi-Szene

Alexander Schprygin hat eine dunkle Vergangenheit. Er galt als führender Kopf in der russischen Neonazi-Szene. Er hat auch die Fan-Vereinigung VOB gegründet. Oft sah man ihn in seiner Funktion als VOB-Chef mit Staatspräsident Wladimir Putin.

Alexander Schprygin am Match in Marseille.

Den russischen Rechtsextremen wird vorgeworfen, dass sie an der Seite der prorussischen Separatisten gegen die Ukrainer kämpfen. Haben sie von da ihre Kampferfahrung und Brutalität?

Alexander Schprygin beteuert, dass er auf dem Bild nicht den Hitlergruss mache und er lediglich ein Patriot sei. Überhaupt, so sagt er, habe er sich verändert.

Polizei stoppt Russen-Bus

Am Dienstag hat die schwer bewaffnete französische Polizei einen Bus mit 50 russischen Fans auf dem Weg nach Lille angehalten. An Bord: Alexander Schprygin. Der Russe ist verärgert. Auf Facebook schreibt er: «Sie wollen Leute ausschaffen inklusive Frauen, die überhaupt nichts angestellt haben.»

Dann kommt wieder Freude auf: Ihn hat die Polizei laufen gelassen. Statt zurück zu seiner barbusigen Freundin reist er nun weiter nach Lille, wo am Mittwoch Russland gegen die Slowakei spielt. Dort sei ihm geraten, sich zurückzuhalten. Denn falls die russischen Hooligans wieder prügeln, wird sein Russland-Team aus der EM rausgeschmissen. (gf)

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